Lloyd Werft, Bremerhaven, Konverterplattformen
Ein Blick auf die Lloyd Werft aus der Vogelperspektive (© Scheer)
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Rönner, Zech und Lürssen, allesamt Anteilseigner der Lloyd Werft, wollen zusammen Konverterstationen für Offshore-Windparks bauen.

In Bremerhaven wird eine neue Firma gegründet, um Konverterstationen für die Offshore-Windenergie zu bauen. Noch in dieser Woche solle das Unternehmen mit dem Namen Lloyd Energy ins Handelsregister eingetragen werden, teilte Thorsten Rönner, Geschäftsführer der Werft und der Rönner-Gruppe in Bremerhaven mit. [ds_preview]

Mit im Boot sind alle drei Anteilseigner der Lloyd Werft, also auch die Zech-Gruppe und die Lürssen-Gruppe (beide Bremen). Sitz und Produktionsort von Lloyd Energy soll Bremerhaven sein. Rönner kündigte das Vorhaben am Rande der Windforce-2024-Konferenz an, die bis Mittwoch in Bremerhaven stattgefunden hatte.

Areal der Lloyd Werft ist schon ausgewählt

Lloyd Werft, Thorsten Rönner
Thorsten Rönner (© Steiner)

Schon länger ist die Lloyd Werft als Standort für den Bau von Konverterstationen im Gespräch. Dafür soll ein Areal am sogenannten Verbindungshafen rund um das ehemalige Verwaltungsgebäude hergerichtet werden, wo derzeit noch ein Schwimmdock liegt. Finale Entscheidungen stehen aber noch aus. Die drei Unternehmen, die hinter Lloyd Energy stehen, wollen nun offenbar ein Zeichen setzen, dass sie dafür bereits sind.

Der Heinrich Rönner Gruppe gehört neben ihrem Anteil an der Lloyd Werft auch die Bredo Dry Docks. Beide Schiffbaubetriebe nutzen gemeinsam die großen Docks im Kaiserhafen. »Wir wollen das Maritime, also die Lloyd Werft, ein bisschen separat halten«, erklärte Rönner. Mit Lloyd Energy werde ein ganz anderer Markt bedient.

Zunächst soll dann aus den bestehenden Werftbetrieben zugearbeitet werden. Im Laufe der Zeit und abhängig von einem Auftrag – der noch nicht vorliegt – könnte dann eine Belegschaft bei Lloyd Energy aufgebaut werden. Rönner spricht von schätzungsweise 100 oder 200 Jobs.

Fertigung reicht von Bremen bis Bremerhaven

Das Konzept sehe vor, den benötigten Stahl in Bremen vorzufertigen. Über die Weser könnten die Teile dann nach Bremerhaven gebracht und in einer Halle Am Lunedeich zu Sektionen montiert werden. Anschließend würden die Plattformen auf der Lloyd Werft vollendet. Die  Hochspannungstechnik könnte von GE, Hitachi oder Siemens Energy zugekauft und in Bremerhaven eingebaut werden, bevor es hinaus auf die Nordsee geht.

Konverterplattformen, die auf 2 GW ausgelegt sind, sind etwa 100 mal 70 m groß und 50 Meter hoch und wiegen rund 30.000 t. Derzeit werden sie nicht mehr in Deutschland gebaut, sondern in Spanien oder in Asien. Ziel sei es laut Rönner, bis 2026 einen ersten Auftrag zu akquirieren. Bis zur Inbetriebnahme der ersten Konverterstation werde es dann voraussichtlich sechs Jahre dauern. Später könnte alle zwei Jahre eine Plattform abgeliefert werden. (PS)