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Nach einer ruhigen Wintersaison wartet der Markt für Jack-Ups, Dive Support Vessels, Crew-Transfer- und Service-Operation-Schiffe auf[ds_preview] einen Schub. Er ist in mehreren Segmenten von Überkapazitäten geprägt, gleichzeitig ist die Aktivität in Europa gering.

Für die Eigner von Offshore-Tonnage werden daher »neue« Regionen wie Taiwan, USA und Japan immer interessanter, die den Ausbau der Offshore-Windenergie vorantreiben.

Die HANSA veröffentlicht in Kooperation mit Global Renewables Shipbrokers (GRS) einen Report mit den wichtigsten Fakten zu Raten und neuen Entwicklungen

Jack-Up Tonnage

Im Bereich der Jack-Up-Tonnage zeichnet sich auf der Eigner-Seite ein Trend ab, Europa zu verlassen und die Schiffe in neuen Märkten wie Taiwan, USA und Japan einzusetzen, denn für diese Märkte gibt es mittlerweile eine wachsende Pipeline an Offshore-Wind-Projekten. Des Weiteren wächst im Öl- und Gas-Markt, vor allem im Mittleren Osten, die Nachfrage nach Jack-Ups.

Eine nachhaltige Erholung der Raten konnten wir trotzdem bisher nicht beobachten. Wohn-Jack-Ups können 2020 europaweit ganzjährig je nach Ausstattung zwischen ca. 22.000€ (ohne Dynamic Positioning) und 35.000€ (mit Dynamic Positioning) eingechartert werden. Für Installationsarbeiten fangen die Raten bei ca. 100.000€ an.

Außerdem bekommt die Flotte Zuwachs: Das belgische Wasserbauunternehmen Jan De Nul hat Ende 2019 bei der chinesischen Werft Cosco den Neubauvertrag für das zukünftig weltweit größte Jack-Up namens »Voltaire« unterschrieben. Die »Voltaire« wird mit 7.000m² Decksfläche und einem 3.000-t-Kran in einer Wassertiefe von bis zum 80m Offshore-Fundamente und Windturbinen installieren können. Die Ablieferung ist für das Jahr 2022 geplant.

Crew Transfer Vessel (CTV)

Bereits im September und Oktober 2019, und somit im Vergleich zu den Vorjahren um etwa ein bis zwei Monate früher, wurden viele CTVs aus den Projekten entlassen und an die Eigner zurückgeliefert. Die meisten CTVs haben danach keine neue Beschäftigung angetreten und sind seitdem verfügbar. Die Liste an unbeschäftigten CTVs aller Größenordnungen ist groß, insbesondere in deutschen Gewässern ist nicht viel los. Etwas mehr Bewegung und Einsatzzeiten sehen wir zur Zeit in britischen Gewässern, hier sind aber vor allem kleinere CTVs im Einsatz. Insgesamt dürfte das Jahr 2020 für die meisten Eigner als schwierig einzustufen sein, auch die Charterraten bleiben auf einem niedrigem Niveau.

Dive Support Vessel/DP2 (DSV)

Immer schärfere QHSE-Anforderungen (quality, health, safety, and environment) im Offshore-Wind-Bereich, aber auch im Öl- und Gas-Bereich, sind der Grund dafür, dass generell weniger Taucher als in der Vergangenheit eingesetzt werden.

Vereinzelte Offshore-Windfarmen in Europa haben offene Ausschreibungen, um per mehrjährigem Rahmenvertrag IMR-Dienstleistungen (Inspection, Maintenance and Repair) einzukaufen.

Weitestgehend werden für solche Dienstleistungen DP2-Konstruktionsschiffe oder Taucherbasis-Schiffe genutzt. Die Arbeit an den Komponenten übernimmt meistens ein »Inspection Class« oder »Work Class« ROV. Die Kampagnen finden also taucherlos statt.

Wie in allen anderen Offshore-Tonnage-Bereichen bleibt abzuwarten, welche negativen Folgen das Corona-Virus auf den DP2-Taucherbasis-Schiffsmarkt haben wird.

Service Operation Vessel