Prof. Gerhard Gütschow 80 Jahre

Am 8. Februar begeht Prof. Dipl.-Ing. Gerhard Gütschow seinen 80. Geburtstag[ds_preview]. Sein Name ist unzertrennlich mit dem Germanischen Lloyd verbunden. Nach der Flucht 1945 aus seiner Geburtsstadt Stettin legte er sein Abitur in Lübeck ab und studierte Schiffsmaschinenbau an der Technischen Hochschule Hannover. Mit dem Diplomzeugnis aus Hannover begann Gütschow seine berufliche Laufbahn beim Germanischen Lloyd in Hamburg. Stationen als Mitarbeiter, Besichtiger, Abteilungsleiter, Prokurist und Technischer Vorstand kennzeichnen seinen außerordentlich erfolgreichen beruflichen Lebensweg.

Seine besondere Neigung sich wissenschaftlichen Fragen des Schiffsmaschinenbaus, insbesondere den Fragen der Zuverlässigkeit und der Weiterentwicklung des Dieselmotors zu widmen, wurde durch die Ernennung zum Honorarprofessor der Universität Hannover ausgezeichnet. Viele Jahre hat Prof. Gütschow seine Lehrtätigkeit in Hannover bis zur Verlagerung dieser in den Hamburger Hochschulbereich wahrgenommen. Die Freie und Hansestadt Hamburg verlieh Prof. Gütschow anlässlich seines Ausscheidens aus dem Vorstand des Germanischen Lloyd 1995 einen zu diesem Anlass geschlagenen »Portugaleser« für seine besonderen Verdienste.

Unvergessen sind Gütschows Beiträge zur Wiedervereinigung Deutschlands. In enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Seeverkehr des Bundesministeriums für Verkehr und in klarer Erkenntnis, dass ein zukünftiges Wachsen des Germanischen Lloyd nur mit Hilfe weiterer qualifizierter Mitarbeiter möglich sein wird und in der ernst genommenen Verpflichtung, dass jeder verantwortlich denkender Deutscher seinen Beitrag zur Widervereinigung zu leisten hat, betrieb Prof. Gütschow, trotz mancher Hürden, die Übernahme der 1950 in der DDR gegründeten Deutschen Schiffs-Revision und Klassifikation (DSRK) in den Germanischen Lloyd 1994, erfolgreich. Unvergessen ist auch Gütschows kraftvoller Einsatz, die Abwicklung der Schiffbauversuchsanstalt in Potsdam zu verhindern. Beide Unternehmen, der Germanische Lloyd und die Versuchsanstalt, sind heute bedeutende und wichtige Unternehmen, um den Schiffbaustandort Deutschland zu erhalten.
Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c. Eike Lehmann