Frachtraten im freien Fall

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Die Frachtraten für Verschiffungen von Schüttgut wie Erz, Kohle und Getreide sind[ds_preview] im Januar massiv eingebrochen. Am heftigsten erwischte es die Großbulker der Capesize-Klasse, die im vierten Quartal 2011 einen unerwarteten Höhenflug erlebt hatten. Seit dem 19. Dezember stürzte die Durchschnittsrate der Schiffe am Spotmarkt laut der Baltic Exchange von rund 31.500 auf nur noch 8.500 US$ pro Tag. Panamaxe verzeichneten einen Rückgang von rund 14.200 auf 9.600 US$, die Supramax-Raten gaben von durchschnittlich 12.400 auf 9.900 US$ nach. Mehrere Faktoren setzen den Markt aktuell stark unter Druck. Zum einen habe die Befrachtungsaktivität im Vorfeld des Chinesischen Neujahrsfests in Asien stark nachgelassen, berichten Makler. Dazu gesellen sich Umschlagverzögerungen wegen schlechten Wetters in den Hauptladeregionen Brasilien und Australien. Und schließlich lieferten die Werften mit immer höherer Schlagzahl weitere Schiffsneubauten in den ohnehin angeschlagenen Markt. Nach Maklerschätzungen steigt die Zahl der abzuliefernden Massengutfrachter dieses Jahr von rund 1.200 auf knapp 1.700 Einheiten an.

Bei Rückreisen aus Fernost nach Europa müssten die Reeder sogar noch zuzahlen und einen Teil der Brennstoffkosten schultern, schätzt der Londoner Makler Clarksons. Der Druck ist groß, weil die Schiffe bei Wartezeiten ohne Beschäftigung noch höhere Tageskosten haben.
mph