Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) hat einen neuen Eigentümer. Siem Industries aus[ds_preview] Norwegen übernimmt die Werft, die sich bei RoRo-Schiffen als Marktführer sieht, zuletzt aber Probleme hatte.
Aus Sicht der beiden FSG-Geschäftsführer Peter Sierk und Frank Bywater ist dies ein wichtiger und richtiger Schritt für die Werft: »Wir freuen uns sehr über die damit verbundenen Zukunftsperspektiven.« Durch die Übernahme will man sich weiter im Offshore-Markt etablieren. Siem Industries sei ein erfolgreiches, global wachsendes und finanzstarkes Familienunternehmen, heißt es in einer Mitteilung.
Siem Industries ist schwerpunktmäßig in fünf Geschäftsfeldern aktiv: Serviceindustrie für Öl- und Gasförderung, Kühl- und Autotransportschiffe, Pottasche-Produktion, Finanzen und schwedische Industrien. Die Gruppe betreibt 145 Schiffe und hält eine maßgebliche Beteiligung an der Offshore-Reederei (Siem Offshore) sowie an der SubSea 7, einem Serviceunternehmen im Öl-Offshore-Sektor.
Die Übernahme der FSG durch Siem Industries unterlag zunächst noch bestimmten Bedingungen. Zuletzt gab es wiederholt Spekulationen um wirtschaftliche Probleme und eine drohende Insolvenz, weil die Werft Liquiditätsschwierigkeiten hatte.
Die FSG hat in 143 Jahren mehr als 760 Schiffe verkauft, konstruiert und gebaut. Seit 14 Jahren ist sie nach eigenen Angaben Weltmarktführer im RoRo-Schiffbau. Seit drei Jahren konzentriert sich die Werft auf den Offshore-Markt und konnte international Aufträge für Schwerlast-Transportschiffe, Seismik-Forschungsschiffe und Well-Intervention-Schiffe gewinnen. FSG beschäftigt derzeit rund 750 Mitarbeiter.
Zurzeit hat das Unternehmen eine RoPax-Fähre für CMAL (Schottland), das zweite Offshore-Seismik-Schiff für WesternGeco (England), zwei Offshore-Well-Intervention-Schiffe für Siem Offshore (Norwegen) sowie eine innovative LNG-RoRo-Fähre für SeaRoad (Australien) im Auftragsbuch. Dadurch sei man bis ins 3. Quartal 2016 voll ausgelastet.
Die beiden Schiffe, die gerade für Siem Offshore gebaut werden, sollen später von der Helix Energy Solutions Group gechartert werden und einen Vertrag mit Petrobras Offshore in Brasilien erfüllen. Die Ablieferung dieser Schiffe ist für Februar und Juli 2016 vorgesehen.