Die beiden weltgrößten Container-Linienreedereien wollen trotz der drastisch gesunkenen Bunkerölpreise am[ds_preview] Slow Steaming festhalten. Das stellten führende Manager von Maersk und der Mediterranean Shipping Company (MSC) Mitte Dezember bei den Bremer Unternehmergesprächen klar. »Man sollte sich von den Ölpreisschwankungen nicht beeindrucken lassen«, sagte Caroline Becquart, Senior Vice President von MSC. Die Entscheidung zur Absenkung der Fahrtgeschwindigkeiten zwecks Treibstoffkosteneinsparung sei langfristig getroffen worden. Slow Steaming sei immer noch die effizientere Betriebsart. Soren Toft, Chief Operating Officer von Maersk, vertrat dieselbe Auffassung. Mit einer Beschleunigung würden die Carrier nur noch mehr Transportkapazität schaffen, was sich wiederum negativ auf das Frachtpreisniveau auswirken würde. »Wir haben alle schon genügend andere Probleme«, erklärte Toft.
Maersk und MSC poolen ihre Großschiffskapazitäten auf den Ost-West-Routen im Rahmen eines Vessel Sharing Agreements (2M). Die erste gemeinsame Abfahrt ex Fernost nach Europa ist für den 10. Januar vorgesehen. Statt wie früher mit acht Schiffen sind die Asien-Europa-Loops heute in der Regel mit elf Frachtern bestückt. Die Kosteneinsparungen aufgrund des Minderverbrauchs an Bunkeröl übertreffen dabei die Mehrkosten (Kapitalkosten, Betriebskosten) für die zusätzlichen Schiffe. Sollten die Bunkerölpreise aber auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben oder weiter sinken, dürfte diese Rechnung für die Linien nicht mehr aufgehen.