Nach einer langen Kette von Schwierigkeiten rückt jetzt die Indienststellung der beiden[ds_preview] neuen Scandlines-Fähren »Copenhagen« und »Berlin« näher. Bei der dänischen Fayard-Werft wurden die Neubauten wieder zu Wasser gelassen und liegen nun am Kai. Die Reederei erwartet, dass zunächst die »Berlin« in der zweiten Jahreshälfte für die Route Rostock-Gedser betriebsbereit sein wird. Gemeinsam mit der »Copenhagen« soll die Fähre die bisherigen Kapazitäten auf der Strecke verdoppeln. Zuletzt hatten die Neubauten einige Monate im Trockendock gelegen, wo verschiedene Arbeiten durchgeführt worden. Unter anderem war ein Dieselmotor demontiert worden, um Platz für ein batteriebetriebenes Hybrid-Antriebssystem zu schaffen. Die Motoren sollen auf anderen Fähren zwischen Puttgarden und RØdby eingesetzt werden.
In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Probleme mit den Schiffen gegeben. Ursprünglich sollten sie von der ehemaligen P+S-Werft in Stralsund gebaut werden. Wegen einem zu hohen Gewicht nahm die Reederei die Neubauten aber nicht ab. Nach der Insolvenz der Werft kaufte Scandlines sie schließlich doch und lässt sie seither bei Fayard fertigstellen. In Mecklenburg-Vorpommern verursachte die Entwicklung die Einrichtung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der Millionenbürgschaften der Landesregierung behandelt.
Nach einer Gewinn- und Umsatzsteigerung im vergangenen Jahr erwarten die Scandlines-Verantwortlichen auch für 2015 ein Wachstum. Erlöse und Nettoergebnis sollen zwischen drei und fünf Prozent zunehmen. 2014 legte die Beförderung von Frachteinheiten um 5,5% auf 0,7Mio.t und die von Passagieren um 0,4% auf 11,1Mio. Personen zu. Die Zahl der transportierten Pkw ging hingegen um 0,5% auf 2,5Mio. zurück. Scandlines hat sich als langfristiges Ziel gesetzt, einen emissionsfreien Fährbetrieb aufzubauen.