Damals wie heute haben Seenotretter einen schwierigen Job. Wenn andere sich nach einem ruhigen Hafen sehnen, fahren sie raus, um[ds_preview] Leben zu retten. So auch am 18. Februar 1952, als ein heftiger Sturm die Küste New Englands traf. Gleich zwei Öltanker gerieten in jener Nacht in Seenot und brachen auseinander. Die »SS Fort Mercer« konnte noch einen Notruf absetzen, während auf der »SS Pendleton« die Technik schon nicht mehr funktionierte – einzig ein Receiver war noch in Betrieb. Auf diesem hörte die Crew von dem in Seenot geratenen anderen Schiff, doch über ihr eigenes wurde nicht berichtet.
Die Position der »SS Pendleton« konnte die Küstenwache in Chatham allerdings auf dem Radarschirm sehen. Der Bug mitsamt dem Kapitän und sieben Besatzungsmitgliedern war schon in den Fluten versunken. Das Heck des Schiffes konnte aber geortet werden und so machte sich trotz widrigster Umstände ein vierköpfiges Rettungsteam in einem kleinen Boot auf den Weg zu dem Havaristen.
Die Rettungsmission gilt noch heute als eine der spektakulärsten in der Geschichte der amerikanischen Küstenwache. Die Männer wurden als Helden gefeiert und mit der goldenen Rettungsmedaille ausgezeichnet. Ihnen selbst war der Rummel um ihre Person fast schon unangenehmen, denn schließlich hätten sie ja nur ihre Arbeit getan. Unter der Regie von Craig Gillespie wurden die Geschehnisse von einst nun in einem 3-D-Actionthriller von Walt Disney verfilmt.
Chris Pine spielt den Seenotretter Bernie Webber, der zusammen mit seinen Kollegen in der Sturmnacht Dienst hat. Webber, der gerade erst beschlossen hat, seine Freundin Miriam (Holliday Grainger) zu heiraten, bekommt vom wachhabenden Offizier Daniel Cluff (Eric Bana) den Befehl, zusammen mit drei seiner Kollegen zu der waghalsigen Rettungsmission aufzubrechen. Miriam, die am Abend vergeblich versucht hat, ihren Geliebten in der Seenotrettungsstation telefonisch zu erreichen, ahnt das Unheil und fährt unverzüglich zur Rettungsleitstelle. Doch es ist zu spät, denn die vierköpfige Crew um Steuermann Webber ist bereits unterwegs zu dem havarierten Tanker. Verzweifelt versucht sie Cluff zu überzeugen, die Rettungsmission abzubrechen und die vier Männer wieder zurückzuholen. Doch der wachhabende Offizier lässt sich nicht umstimmen.
Unterdessen kämpft die Besatzung der »SS Pendleton« weit draußen auf dem Meer ums Überleben. Der Bug ist längst in den Fluten versunken. Etwa 30 Seeleute sind noch im Heck des Tankers eingeschlossen. Als ranghöchster Offizier an Bord übernimmt Ray Sybert (Casey Affleck) die Führung der verängstigten Mannschaft. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Allen ist bewusst, dass auch das Heck untergehen wird und dass die Überlebenschancen in dem eiskalten Wasser gegen null gehen. Verzweiflung macht sich breit, denn die Lage ist schier aussichtslos.
Die vier Seenotretter, die nur in einem kleinen Rettungsboot aus Holz unterwegs sind, haben inzwischen das Unwetter erreicht. Von der Unglücksstelle sind sie indes noch weit entfernt. Vor ihnen türmen sich jetzt die Wellen auf – bis zu 20m hoch. Webber rast mit Vollgas in die Fluten. Das kleine Boot wird von den Wogen hin und hergewirbelt, doch die vier sind fest entschlossen, das Unmögliche möglich zu machen. Das kleine Rettungsboot um Steuermann Webber kämpft unverdrossen gegen die Naturgewalten. Dann endlich kommt das Heck der »SS Pendleton« in Sicht, das gerade noch aus dem Wasser ragt. Die Besatzungsmitglieder können ihr Glück kaum fassen, als das kleine Boot vor ihnen auftaucht. Doch damit beginnt die gefährliche Rettungsmission erst, denn das Boot ist nur für zwölf Personen ausgelegt …
Der auf einer wahren Geschichte basierende Film »The finest hours« kommt am 31. März dieses Jahres in die deutschen Kinos. Er zeigt auf spannende und dramatische Art und Weise die Arbeit von Seenotrettern. Auch wenn die Ausrüstung heutzutage besser ist, können solche Situationen jederzeit wieder vorkommen. »Diese jungen Männer wussten haargenau, was sie erwartete, als sie in das winzige Rettungsboot kletterten«, sagt Produzentin Dorothy Aufiero. »Sie hatten den Mut, der Natur zu trotzen und die Sicherheit anderer Menschen zur Priorität zu machen.«
Das gilt auch heute noch. Den Seenotrettern mag manchmal mulmig zumute sein, doch sie unterdrücken ihre Ängste, um Seeleuten in höchster Not zu helfen
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