Nach der Insolvenz des MPP-Carriers Zeamarine will der Bremer Unternehmer Kurt Zech nun offenbar auf anderem Wege in der Branche aktiv bleiben. Über eine Stiftung steht eine Übernahme von 50% bei der wachsenden Hamburger Reederei United Heavy Lift (UHL) an.
[ds_preview]Beim Bundeskartellamt ist eine Fusionskontrolle anhängig. Dabei geht es um den Erwerb von 50% der Anteile an der United Heavy Lift GmbH und der UHL Equipment GmbH durch die Gustav Zech Stiftung mit Sitz in Liechtenstein.
Das Verfahren läuft seit einigen Tagen. Wann mit einem Bescheid der Behörde gerechnet werden kann, ist derzeit unklar. Auch weitere Details wurden nicht genannt. Von der Zech-Gruppe und UHL gibt es zunächst keine Stellungnahmen zu dem Vorhaben.
Für Kurt Zech könnte es erneut ein Versuch sein, mit MPP- und Heavylift-Aktivitäten auch operativ in der Branche Fuß zu fassen. Das erste Projekt Zeamarine im Rahmen der Zeaborn-Gruppe ist nach einer Insolvenz mittlerweile vom Markt verschwunden. Der zuvor übernommene US-Carrier Intermarine agierte zwischenzeitlich wieder als eigenständige Marke, wurde aber inzwischen von SAL aus der Bremer Gruppe Harren & Partner übernommen.
Im Zuge der Zeamarine-Insolvenz hatte sich UHL einen Teil des Kuchens gesichert. Eine Flotte von F900-Frachtern wechselte zu UHL. Auch einige ehemalige Zeamarine-Mitarbeiter stehen inzwischen bei UHL in Lohn und Brot. Die Hamburger Reederei hatte zuletzt einen vergleichsweise starken Wachstumskurs eingeschlagen.
Mit der »UHL Faith« (150 m, 14.100 tdw, 2 x 450 t) wird gerade das erste Schiff aus einer Serie von acht hochmodernen F900-Eco-Liftern in Dienst gestellt. Weitere sechs Schwesterschiffe von der CSSC-Werft in Hudong sollen noch in diesem Jahr und weitere zwei Anfang 2022 folgen. Die Flotte zählt dann 17 Eco-Lifter.
Zur United Shipping Group gehören außerdem United Wind Logistics (UWL) – hier war im vergangenen Jahr Fred. Olsen eingestiegen, United Engineering Solutions (UES) und, noch relativ neu, United Heavy Transport (UHT).