Die Schifffahrts- und Offshore-Gruppe Fred. Olsen hat den geplanten Börsengang für ihre Wind-Tochter FOWIC auf Eis gelegt.[ds_preview]
Die Bonheur-Holding der norwegischen Familie Olsen machte die Absage der ursprünglichen Pläne jetzt öffentlich. Offenbar spielten die Entwicklungen rund um Russland und die Ukraine dabei eine nicht unerhebliche Rolle. So heißt es in einem Statement: »Während des Bookbuildings wurden die Marktbedingungen für IPOs stark beeinträchtigt, nicht zuletzt durch geopolitische Spannungen.«
Daher habe man beschlossen, den Prozess auf Eis zu legen. Bei verbesserten Bedingungen soll eine Wiederaufnahme des IPO-Prozesses »in Erwägung« gezogen werden, heißt es ohne Angabe weiterer Details.
Auch im deutschen Schifffahrtsmarkt wird die Entwicklung bei Fred. Olsen mit großem Interesse verfolgt. Anfang Februar waren die IPO-Pläne bekannt gemacht worden, noch im ersten Quartal war der Börsengang geplant. FOWIC ist eine Tochtergesellschaft von Fred. Olsen Ocean (FOO) aus der zur Bonheur-Holding gehörenden Fred.Olsen-Gruppe. FOO hält gleichzeitig 50% der Anteile an United Wind Logistics (UWL) aus Hamburg, die wiederum eine Schwester des MPP-Carriers United Heavy Lift (UHL) ist.
Folgen für Neubau-Pläne?
Fred. Olsen Windcarrier ist mit bislang drei Schiffen im Markt für Installationen von Offshore-Windturbinen aktiv. FOWIC ist Eigner der Windpark-Installationsschiffe »Brave Tern« und »Bold Tern« sowie Co-Eigner (51%) der »Blue Tern«. Schon seit längerem ist klar, dass die Flotte mit einem Neubau ausgeweitet werden soll, bislang gibt es aber noch keinen Auftrag.
Für das Flottenmodernisierungsprogramm sei man »weiterhin voll finanziert«, heißt es jetzt. Der Auftragsbestand wird mit 355 Mio. € angegeben. Angesichts einer steigenden Nachfrage wollte FOWIC ein viertes Installationsschiff ordern, um den Marktanteil in einem expandierenden Geschäft zu erhöhen. Ob die IPO-Absage Auswirkungen auf diese Pläne hat, ist bislang nicht bekannt.