Die »herausfordernde Umgebung im Schiffbau« ist der Startschuss für ein neues Forschungsprojekt. Es geht um die Entwicklung eines firmeneigenen und mobilen 5G-Netzes.[ds_preview]

Das Projekt »Maveric« soll die Digitalisierung der Industrie vorantreiben. Der Fachbereich Technik der Hochschule ist einer der maßgeblichen Partner. »Die Abkürzung steht für »Middleware für Automatisierte Verwendung von Edge-Ressourcen in Campusnetzwerken«. Wir möchten hier mit den Erfahrungen aus vorangegangenen Projekten ansetzen, um die Nutzung noch weiter zu optimieren«, sagte heute Dirk Kutscher, der das »Maveric« seitens der Hochschule betreut.

Maveric Dock Dockung
© Pixabay

Ein 5G-Netz ermöglicht eine Internetverbindung unter Nutzung des Mobilfunkstandards der fünften Generation, der sich unter anderem durch eine besonders schnelle Datenübertragung auszeichnet. Viele Betriebe – wie auch die Hochschule – nutzen diese Technologie in Form eines eigenen, geschlossenen 5G-Campus.

Kutscher will gemeinsam mit einem Team aus wissenschaftlichen Mitarbeitern an einer Software arbeiten, die es ermöglichen soll, das firmeneigene 5G-Netzwerk nicht nur verlässlich an festen Standorten, sondern auch mobil nutzen zu können – und zwar zunächst speziell in der herausfordernden Umgebung des Schiffbaus. Dort stelle etwa bei der Fertigung an Land die Metallkonstruktion großer Fabrikhallen eine Hürde für die Funktechnik dar, heißt es zur Begründung.

Zudem sei die Verbindung zum Internet beim Verlassen des Docks normalerweise nicht immer stabil; sie könne ausfallen oder schwanken. »Wer auf dem Schiff oder beispielsweise auf Baustellen außerhalb des Betriebs trotzdem weiter mobil kommunizieren möchte, muss das Netz also buchstäblich mitnehmen«, so Kutscher. Zum Tragen komme dies etwa, wenn bei Reparaturarbeiten online auf Handbücher oder weitere Materialien zugegriffen werden müsse.

Simulation und Praxis

Um dies zunächst in der Simulation und anschließend mit einem Prototypen in der Praxis zu testen, arbeitet die Hochschule im Projekt in den kommenden drei Jahren mit dem Schiffbauer Naval Vessels Lürssen (NVL) in Bremen, der Hochschule Augsburg sowie der Xantaro GmbH aus Frankfurt zusammen. Insgesamt investiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz dafür rund 2 Mio. € innerhalb des Förderrahmens »Entwicklung digitaler Technologien«. Für die Hochschulen stehen rund 700.000 € zur Verfügung.

Neben der Bereitstellung von Informationen über den Schiffskörper via Handbuch stehen für das Projekt aber auch einige technisch noch ausgefeiltere Ideen auf der Liste: so könnten laut Kutscher beispielsweise auch Drohnen zum Einsatz kommen, die einen Überblick zu den Baumaterialien auf dem Werftgelände liefern könnten. Auch der Einsatz von Augmented Reality sei denkbar, so der Professor.