Nach der »Copenhagen« erhält auch die zweite Scandlines-Hybridfähre »Berlin« einen Flettner-Rotor. Die Reederei will ab 2040 emissionsfrei fahren.[ds_preview].
Seit 2013 hat Scandlines nach eigenen Angaben mehr als 300 Mio. € in umweltfreundliche Hybridtechnologie investiert. Seit zwei Jahren ist die Fähre »Copenhagen« bereits mit einem Rotorsegel von Norsepower im Einsatz. Nachdem damit im Liniendienst die Emissionen um durchschnittlich 4% gesenkt werden konnten, folgte jetzt die »Berlin«.
Gestern wurde die 30 m hohe Säule installiert, nachdem das Fundament an Bord bereits bei einem früheren Werftaufenthalt bei Remontawa nacherüstet worden war. Seit heute ist die Fähre wieder zurück im Dienst zwischen Rostock und Gedser.
Durch diesen Wind-Hilfsantrieb können die Dieselgeneratoren gedrosselt und der Treibstoffverbrauch sowie die damit einhergehenden Emissionen reduziert werden, teilt Scandlines mit. Die Technologie funktioniert optimal, wenn der Wind von der Seite 20 m/s quer bis leicht von hinten zur Fahrtrichtung kommt. Die Strecke zwischen Rostock im Süden und Gedser im Norden ist beinahe rechtwinklig im Verhältnis zu dem überwiegend aus Westen (oder etwas seltener aus Osten) kommenden Wind.
Beim Rotorsegel von Norsepower handelt es sich um eine vollautomatisierte Lösung. Das System misst die Windgeschwindigkeit und -richtung und berechnet anschließend, ob das Rotorsegel die CO2-Emissionen reduzieren kann. Ist dies der Fall, schaltet sich das Rotorsegel automatisch ein. Vor den Häfen in Rostock/Warnemünde und Gedser wurden Bereiche festgelegt, in denen das Rotorsegel nicht eingeschaltet wird, um das Manöver des Schiffes nicht zu stören.
Bei mehr als 38.000 Abfahrten mit sieben Fährschiffen transportierte Scandlines 2021 mehr als 3,6 Mio. Passagiere, 950.000 Pkw und circa 720.000 Frachteinheiten auf den Routen Puttgarden-Rødby und Rostock-Gedser.