Das WISTA-Netzwerk kennt Claudia Paschkewitz schon lange. Für eine Mitgliedschaft entschied sich die Geschäftsführerin des deutschen Standortes von Columbia Shipmanagment im Jahr 2019. Seitdem will sie es nicht mehr missen

Seit wann sind Sie mit der Schifffahrt verbunden und wie sind Sie dazu gekommen?

Claudia Paschkewitz: Familiär habe ich keine Berührungspunkte mit der Schifffahrt gehabt. Ein wichtiges Kriterium bei der Berufswahl war ein internationaler Charakter und das führte mich zur Schifffahrt. Eine Wahl, die ich immer wieder treffen würde. Es ist eine sehr vielseitige Industrie mit aktuellem Bezug und interessanten Menschen.

Über Claudia Paschkewit

Seit 1991 ist Claudia Paschkewitz in verschiedenen Funktionen in der Columbia Group tätig.

2018 wurde sie zur Geschäftsführerin der Hanse Bereederung GmbH ernannt.

Im Februar 2022 übernahm sie die Position als Group Director Diversity and Inclusion.
Zusätzlich zu diesen beiden Funktionen ist Claudia Paschkewitz seit November 2022 Geschäftsführerin der Columbia Shipmanagement (Deutschland) GmbH.

Wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus?
Paschkewitz: Geprägt durch meine verschiedenen Positionen ist mein beruflicher Alltag sehr vielfältig. Geschäftsführertätigkeiten, die Arbeit im Bereich »Diversität und Inklusion« sowie die Ausbildungsleitung bieten viele verschiedene Aufgaben. Wichtig ist mir dabei, nicht den Menschen aus dem Fokus zu verlieren. Das Zwischenmenschliche hat für mich einen sehr hohen Stellenwert. Ich mag den Austausch, die Interaktion. Das gibt mir sehr viel. Wir dürfen nie vergessen: Alle Mitarbeiter zusammen ergeben das Unternehmen.

Wie war Ihr Weg zu WISTA?
Paschkewitz: WISTA ist mir schon seit vielen Jahren ein Begriff, aber erst die steigende Präsenz und die vermehrten Aktivitäten in den letzten Jahren haben wirklich mein Interesse geweckt. Seit 2019 bin ich nun Mitglied und möchte das auch nicht mehr missen, denn ich bin nun um viele interessante Kontakte und Veranstaltungen reicher. Ich freue mich, dass viele meiner Kolleginnen in der Columbia-Gruppe aktive Mitglieder in den WISTA-Verbänden ihres jeweiligen Landes sind. Unser Unternehmen sieht es als Selbstverständlichkeit an, uns dabei zu unterstützen.

Wenn Sie nicht arbeiten, was beschäftigt Sie dann?
Paschkewitz: Für mich ist es wichtig einen Ausgleich zu finden. Das erreiche ich über Bewegung; Joggen oder Walken sind für mich von sehr hoher Bedeutung. Das in Verbindung mit der Natur gibt mir eine gute Balance. Meine Familie hat einen hohen Stellenwert, genauso wie das Zusammensein mit Freunden. Genießen kann ich aber auch das Alleinsein. Zeit, in der ich neu fokussieren kann.

Über Columbia

Die 1978 gegründete Columbia Group bietet eine integrierte Plattform für maritime Dienstleistungen, die Management, Logistik, Procurement, Technologieentwicklung, IT, Besatzung, Catering und Training umfasst. Damit bietet das Unternehmen One-Stop-Shop-Lösungen für eine umfassende Betreuung maritimer Assets.

Columbia ermöglicht es damit, flexible Pakete auf Basis von modularen Dienstleistungen anzubieten, die speziell auf jeden Kunden zugeschnitten werden können.

Columbia hat mehr als 16.000 Mitarbeiter weltweit und über 470 Schiffe im Management

Was bedeutet für Sie »Diversität in der Arbeitswelt«?
Paschkewitz: Diversität in der Arbeitswelt bedeutet für mich, dass wir Vielfältigkeit zulassen. Jeder kann seine beruflichen Potenziale entfalten unabhängig von seiner Herkunft, seinem Geschlecht und allen anderen Unterscheidungsmerkmalen. Das ermöglicht eine Vielfalt von Perspektiven, unterstützt Innovationen und Problemlösungen. Zur Talentsicherung ist Diversität ein wichtiger Aspekt, da es für das Fachpersonal einen immer größeren Wert darstellt.

Letztendlich sollte die Diversität in der Arbeitswelt ein Spiegelbild der Gesellschaft sein. Um aus einem größeren Bewerberpool schöpfen zu können, ist dies ein weiterer Grund die Vielfalt im beruflichen Umfeld zu fördern.

Was ist Ihr Beitrag zur Diversität?
Paschkewitz: Für die Columbia Gruppe ist Diversität ein wichtiger Bestandteil der Firmenkultur und als Grundwert definiert. Wir sehen eine klare Verpflichtung, Diversität und Inklusion zu fördern. Als Columbia Group Director for Diversity and Inclusion initiiere und unterstütze ich diese Prozesse in unserem Unternehmen. Dies ist nur unter Einbeziehung aller Mitarbeiter möglich, denn nur gemeinschaftlich kann man eine Kultur gestalten und leben. Das bedeutet für uns unter anderem Webinare zu veranstalten – zum Beispiel zum Thema Wertschätzung, Mitarbeiterinterviews zu führen, um verschiedene Perspektiven kennenzulernen, Förderprogramme zu entwickeln, »Diversity and Inclusion« (D+I)-Newsletter zu publizieren. Ganz aktuell arbeiten wir daran, eigene D+I-Trainings zu entwickeln. Das machen wir in einer wunderbaren Zusammenarbeit mit OneLearn Global und Mental Health Support Solutions. Das sind nur einige wenige Beispiele auf unserem Weg, den wir aktiv gemeinsam mit allen Mitarbeitern gehen.

Was könnten Unternehmen in der maritimen Branche noch tun, um mehr Diversität zu erreichen?
Paschkewitz: Ich betone immer wieder, wie wichtig ein Zuhören ist. Dadurch lernen wir, können uns Anregungen holen und letztendlich Veränderungen umsetzen. Wir müssen insbesondere der jungen Generation zuhören, um die Branche auch für Nachwuchskräfte interessant zu gestalten.

Auch sollten wir uns mit anderen Industrien vernetzen und austauschen. Wir haben mit Columbia in Deutschland die Charta der Vielfalt gezeichnet und profitieren so von einem großen Netzwerk und Ideenpool. Es bereichert unsere D+I-Kultur sehr, dass unsere Auszubildenden und Studenten an der diesjährigen Diversity Challenge teilnehmen, die von der Charta der Vielfalt initiiert ist.

Attraktivität für den vielfältigen Talentpool erreichen wir aber auch über eine Diversität unserer Dienstleistungen und Produkte. Bei den großen Veränderungen um uns herum, darf kein Stillstand entstehen, Innovation und Dynamik ist gefordert. Ich freue mich, dass die Columbia Group diesen Weg erfolgreich geht und ihren Kunden zahlreiche maritime Dienstleistungen über eine Serviceplattform bieten kann.

Interview: Anna Wroblewski


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Im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft mit dem deutschen Verband der Women’s International Shipping & Trading Association porträtiert die HANSA in regelmäßigen Abständen ein Mitglied vom WISTA Germany e.V.