Das Feuer auf dem Autofrachter »Fremantle Highway«, der seit gestern vor der Nordseeinsel Ameland brennt, konnte bislang nicht gelöscht werden.
Nach Angaben der Küstenwache sind weiter Schiffe im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Bislang sei dies nicht gelungen, teilte die niederländische Einsatzleitung mit. [ds_preview]
Der Schlepper »Hunter« hält den Havaristen weiter auf Position. Die aus Deutschland zu Hilfe geeilte »Fairplay 30« kühlt die Seiten des Schiffes mit ihrem Feuerlöschsystem. An Bord befinden sich zudem Spezialisten des Bergungsunternehmens. Außerdem sollen ein Sinken des Schiffes und eine mögliche Umweltkatastrophe in dem sensiblen Meeresgebiet verhindert werden.
Die Küstenwache rechnet sogar damit, dass der Frachter noch Tage brennen könnte. Vor allem die Lithium-Batterien der E-Autos erschweren die Löscharbeiten. Zudem könnte der Havarist instabil werden und kentern. An Bord sind rund 2.000 l Schweröl. Smit Salvage und Multraship wurden vom Eigner Shoei Kisen (Japan) mit der Bergung beauftragt.
Batterien auf der »Fremantle Highway« als Risiko
Der Autofrachter »Fremantle Highway« war mit gut 2.800 Autos an Bord auf dem Weg von Bremerhaven nach nach Singapur. Knapp 30 km entfernt von Ameland brach in der Nacht zum Mittwoch an Bord ein Feuer aus. Die Ursache ist noch unklar. Vermutet wird, dass sich die Batterien eines der 25 Elektro-Fahrzeuge entzündet hat. Als die Besatzung versuchte, den Brand auf dem 200 m langen Schiff zu löschen, kam ein Crew-Mitglied ums Leben, weitere Menschen wurden verletzt, als sie aus 30 m Höhe ins Meer sprangen.
Erst kürzlich hatte der Industrieversicherer der Allianz (AGCS) vor erhöhtem Brandrisiko durch den Transport der Lithium-Ionen-Akkus auf Schiffen gewarnt. Hauptursachen für solche Brände seien Produktionsdefekte, beschädigte Batteriezellen oder Geräte sowie eine Überladung oder Kurzschlüsse, schrieb der Versicherer in seiner neuesten Schifffahrtsstudie.