Der Kieler Spezialist für Navigations- und Brückensysteme Anschütz hat den Auftrag erhalten, Equipment für drei deutsche Mehrzweckschiffe zu liefern.
Die drei Mehrzweckschiffe werden für die Deutsche Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) bei der Abeking & Rasmussen (A&R) in Lemwerder gebaut werden.[ds_preview]
Die innovativen Schiffe werden ausschließlich mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben und verfügen über hochentwickelte Systeme, die ein breit gefächertes Einsatzprofil unterstützen.
»Wir freuen uns, mit unseren hochmodernen Navigationssystemen einen Beitrag zu diesen anspruchsvollen Schiffen leisten zu können«, sagt Philip Kankelfitz, Leiter des Geschäftsbereichs Integrierte Brückensysteme (IBS) bei Anschütz. »Unsere Systeme erreichen einen hohen Integrations- und Automatisierungsgrad, liefern klare und präzise Informationen und ermöglichen der Besatzung ein sicheres Navigieren, Manövrieren und Bedienen des Schiffes.«
Anschütz‘ Autopilot hilft Kraftstoff zu sparen
Das IBS besteht aus sechs Synapsis NX-Arbeitsplätzen mit Kartenradar, elektronischem Kartenanzeige- und Informationssystem (ECDIS) und Conning, die fortschrittliche Funktionen für eine präzise und sichere Navigation bieten, während ein weiteres ECDIS als Planungsstation genutzt wird. In den Arbeitsstationen sind ein kraftstoffsparender und präziser Autopilot, ein wartungsfreies Kreiselkompasssystem und Navigationssensoren integriert.
Das IBS umfasst auch ein dynamisches Positionierungssystem mit einem Bewegungssensor, der eine kundenspezifische Anzeige für Roll- und Neigungswinkel auf dem Display des Kommandos liefert, ein akustisches Managementsystem mit einem vorwärtsgerichteten Sonar, ein System zur Erkennung von Ölverschmutzungen, das über die neue Schnittstelle CAT240 Asterix in die Radarsensoren und Kommunikationssysteme integriert ist.
Die Radar- und Kommunikationssysteme erfüllen die ATEX-Anforderungen (Atmosphères Explosibles), um einen sicheren Einsatz für den LNG-Betrieb in gefährlichen Umgebungen oder bei Einsätzen wie der Brandbekämpfung zu gewährleisten.
Neubauten für die Deutsche Bucht
»Wir entwickeln und passen Systeme an, die genau auf die Anforderungen der Kunden und die Einsatzprofile der Schiffe abgestimmt sind. Das erfordert eine gute und zuverlässige Zusammenarbeit mit der Werft. Wir sind stolz darauf, dass unsere Zusammenarbeit mit A&R über 20 Jahre gewachsen ist und heute die Basis für anspruchsvolle Projekte wie dieses bildet«, so Kankelfitz.
Das erste der neuen Schiffe wird im Jahr 2025 in Dienst gestellt, das zweite ein Jahr später und das dritte Ende 2026. Zugelassen für den weltweiten Einsatz, nehmen die Schiffe ihren Dienst in der Deutschen Bucht auf. Das Einsatzprofil umfasst Arbeiten an Seezeichen, wasserpolizeiliche Einsätze, Verschmutzungsbekämpfung, Brandbekämpfung, Notfallhilfe und den Einsatz von hydroakustischen Anlagen.