Neuer Auftrag für die Meyer Werft in Papenburg. Das Traditionsunternehmen aus dem Emsland fertigt künftig Stahl-Komponenten für die Offshore-Industrie.
Wie das Unternehmen mitteilt, werden Teile für insgesamt vier Konverterplattformen für die Offshore-Windparks DolWin4, BorWin4, BalWin1 und BalWin2 in der Nordsee gebaut. Die Ablieferung soll zwischen Herbst 2024 und Frühjahr 2027 erfolgen. Die Meyer Werft wird dabei als Unterauftragnehmer für die spanische Werft Dragados. [ds_preview]
Der Auftrag sorgt für Beschäftigung sowohl in der Fertigung, als auch in den technischen Büros und schließt damit teilweise eine drohende Arbeitslücke. Bisher war das Papenburger Unternehmen mit dem Bau von Kreuzfahrtschiffen nur bis ins Jahr 2025 ausgelastet. Meyer liefert für Stahlblocksektionen mit einem Volumen von 43.000 t – das entspricht nach Werftangaben in etwa dem eines großen Kreuzfahrtschiffes.
Dragados hatte den Auftrag für die vier Konverter-Plattformen vom deutschen Netzbetreiber Amprion erhalten. Das 11.000 km lange Höchstspannungsnetz des Konzerns transportiert nach Unternehmensangaben Strom in einem Gebiet von Niedersachsen bis zu den Alpen.
Meyer Werft spricht von Meilenstein
Werftchef Jan Meyer bezeichnete den Auftrag als »Meilenstein beim Einstieg in den Bau von Konverterplattformen«, die man künftig auch auf der Neptun Werft bauen will. Erst in der vergangenen Woche hatte die Unternehmensgruppe gemeinsam mit dem belgischen Unternehmen Smulders angekündigt, in Rostock-Warnemünde bis zu 100 neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen. »Diese erfolgreiche Erweiterung unseres Produktportfolios sichert Wissen und Beschäftigung auf unseren deutschen Werften und leistet gleichzeitig einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende.«
Jan Meyer übernimmt als Chief Business Innovation Officer nach Unternehmensangaben künftig unter anderem die Entwicklung neuer Geschäftsbereiche, einschließlich des neuen Geschäftsbereichs Offshore-Wind.
Der nun erteilte Auftrag kommt für die Meyer Werft kurz vor der Ablieferung ihres jüngsten Kreuzfahrtschiffes »Carnival Jubilee«, das am 4. Dezember in Bremerhaven an die US-Reederei Carnival Cruise Line übergeben werden soll. Werft-Seniorchef Bernard Meyer hatte zuletzt in einer Mitarbeiterzeitung unmissverständlich auf die Bedeutung einer pünktlichen Übergabe des Schiffes hingewiesen. Die »Carnival Jubilee« sei der Schlüssel, um Folgeaufträge zu bekommen und für die finanzielle Lage des Unternehmens. Die Probefahrt wurde Anfang vergangener Woche erfolgreich abgeschlossen. (CA)