Im Roten Meer eskaliert die Lage: Mit vier Raketen werden drei Handelsschiffe angegriffen. Das US-Oberkommando beschuldigt die Huthi-Rebellen im Jemen.
Zuerst wurde der Bulker »Unity Explorer« beschossen. Nach Angaben des »Central Command« der US-Streitkräfte verfehlte eine Rakete ihr Ziel, die andere sei auf dem Ultramax-Frachter (60.700 tdw) eingeschlagen und habe leichte Schäden angerichtet. Der Frachter fährt unter der Flagge der Bahamas und gehört einer britischen Reederei. [ds_preview]
Der US-Zerstörer »USS Carney«, auf Patrouille im Roten Meer unterwegs, eilte zu Hilfe, nachdem die Besatzung des Bulkers einen Notruf abgesetzt hatte. Wenige Stunden nach dem ersten Vorfall sei eine Drohne abgeschossen worden, die von Jemen aus dem von den Huthi besetzten Gebiet gestartet worden sei, heißt es weiter. Womöglich war der Zerstörer selbst Ziel dieses Angriffs. Das US-Schiff sei nicht beschädigt worden.
Gegen 15:30 Uhr sei noch am selben Tag das Panamax-Containerschiff »Number 9« (4.253 TEU, Baujahr 2007) von einer Rakete getroffen worden. Auch die Crew des unter panamaischer Flagge fahrenden und sich im Besitz von Mount Street Capital befindlichen Schiffes meldete zwar Schäden, jedoch keine Verletzten.
USA beschuldigen Huthi und den Iran
Nur eine Stunde später setzte die »Sophie II« einen Notruf ab und teilte mit, dass sie von einer Rakete getroffen worden sei. Auch in diesem Fall wurde keines der aus insgesamt acht Ländern stammenden Crew-Mitglieder verletzt, das Schiff jedoch beschädigt.
Vor zwei Wochen hatte die vom Iran unterstützte Rebellengruppe im Roten Meer einen israelischen Autotransporter der Reederei Ray Car Carriers gekapert und zur jemenitischen Küste gebracht. Zuvor hatten die Huthis mit Angriffen auf »sämtliche Schiffe« mit Israel-Bezug gedroht.
»Diese Angriffe stellen eine direkte Bedrohung für den internationalen Handel und die Sicherheit im Seeverkehr dar«, heißt es beim Central Command. Das US-Militär beschuldigt die Huthi-Rebellen und den Iran, schuld an der Eskalation zu sein. »Wir haben allen Grund zu der Annahme, dass diese Angriffe zwar von den Huthis im Jemen verübt werden, aber in vollem Umfang von Iran unterstützt werden.«
Today, there were four attacks against three separate commercial vessels operating in international waters in the southern Red Sea. These three vessels are connected to 14 separate nations. The Arleigh-Burke Class destroyer USS CARNEY responded to the distress calls from the…
— U.S. Central Command (@CENTCOM) December 3, 2023