Nach wiederholten Angriffen der Huthi auf Handelsschiffe haben führende Linienreedereien ihre Dienste durch das Rote Meer und den Suezkanal gestoppt. Auch Hapag-Lloyd.
Zuletzt war mit der »Al Jasrah« ein Containerschiff der Hamburger Linienreederei Hapag-Llyod zum Ziel eines Raketenangriffs geworden. Zudem hatte der US-Zerstörer »USS Carney« wenig später einen ganzen Drohnen-Schwarm abgefangen, der von Jemen aus abgefeuert worden war. [ds_preview]
Auf die zunehmende Bedrohung reagieren jetzt die großen europäischen Linienreedereien. Hapag-Lloyd hatte als erstes alle Schiffe gestoppt. Dies gilt so lange, bis die Passage durch das derzeit gefährdete Gebiet wieder sicher ist, teilte das Unternehmen mit.
Auch Maersk, MSC und die französische CMA CGM haben alle Schiffe angewiesen, bis auf Weiteres das Rote Meer zu meiden und sichere Gebiete anzulaufen. Auch die israelische Zim hat alle Fahrten umgeleitet. Zusammen transportieren diese fünf Unternehmen etwa 70% aller Güter durch den Suezkanal. Es folgten andere Reedereien und große Frachtkunden wie HMM, Euronav und BP.
Als Alternative für die Passage bietet sich die Fahrt rund ums Kap der Guten Hoffnung an. Dadurch verlängern sich die Transitzeiten allerdings um mehrere Tage. Durch den Suezkanal werden etwa 10% des gesamten Seehandelsvolumens transportiert.
VDR fordert Militärbündnis für das Rote Meer
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat eine deutsche Beteiligung an einem internationale Militärbündnis zum Schutz der zivilen Schiffe und der Seeleute gefordert. Die USA, Großbritannien und Frankreich haben bereits Kriegsschiffe in die Krisenregion entsandt, inzwischen hat Washington Bündnishilfe in Berlin erbeten. Im Bundesverteidigungsministerium wird die Anfrage geprüft, heißt es. Eine Entscheidung steht allerdings noch aus.
Auch die Internationale Schifffahrtskammer (ICS) und der Weltschifffahrtsrat (WSC) hatten zuvor gefordert, mehr Kriegsschiffe in das betroffene Gebiet zu schicken.