Die staatliche deutsche KfW Ipex-Bank begleitet das Flottenerneuerungsprogramm der färöischen Reederei Smyril Line mit einer Finanzierung in Höhe von 90 Mio. €.
Die Smyril Line mit Sitz auf den Färöer-Inseln betreibt einen ganzjährigen Verkehr zwischen Dänemark und den Färöer-Inseln, Island und den Niederlanden.[ds_preview]
Vor kurzem war bekannt geworden, dass für den Flottenausbau nicht nur auf ältere Chartertonnage (von der Hamburger Sietas-Werft gebaut), sondern auch auf Neubauten gesetzt wird. In China wurden erstmals zwei neue Schiffe bestellt.
An deren Realisierung beteiligt sich nun auch der größte deutscher Schiffsfinanzierer KfW Ipex-Bank.
»Die Mittel dienen der Verjüngung der Flotte durch den Neubau von zwei identischen 190 m langen RoRo-Fähren mit je 3.300 Lademetern und Platz für rund 220 Trailer und 300 Autos«, heißt es in einer Mitteilung. Außerdem verfügen die Schiffe über je 100 Anschlüsse für Kühlcontainer zum Fischtransport. Sie werden auf der chinesischen CIMC Raffles-Werft gebaut und sollen 2026 abgeliefert werden.
Das Schiffs-Design stammt vom dänischen Ingenieurbüro Knud E. Hansen. Es beinhaltet Landstromanschlüsse samt Batteriepaketen, um emissionsfrei und geräuscharm im Hafen liegen zu können. Mit einer »Alternative Fuel Ready«-Notation werden die RoRo-Fähren auf den Betrieb mit E-Methanol vorbereitet. Im Vergleich zu den Bestandsschiffen sollen die Emissionen um mindestens 60% reduziert werden können. Ein neues chemiefreies Löschsystem soll zudem die Sicherheit beim Transport von Elektro-Autos erhöhen.
KfW Ipex-Bank und Smyril vertiefen langjährige Beziehung
»Wir freuen uns sehr, mit Smyril Line unsere langjährige Kundenbeziehung vertiefen zu können, deren Engagement für umweltschonenden und nachhaltigen Fährverkehr wir gerne unterstützen«, sagte Andreas Ufer, Mitglied der Geschäftsführung der KfW Ipex-Bank.
Die KfW Ipex-Bank verantwortet innerhalb der KfW Bankengruppe die Export- und Projektfinanzierung. Mit der Strukturierung mittel- und langfristiger Finanzierungen für deutsche und europäische Exporte, Infrastrukturinvestitionen und Rohstoffsicherung sowie Umwelt- und Klimaschutzprojekte auf der ganzen Welt soll sie heimische Unternehmen der industriellen Schlüsselsektoren auf den globalen Märkten unterstützen.
»Mit der Finanzierung unterstreichen wir ein weiteres Mal unser Engagement bei der Begleitung unserer Kunden bei der Transformation zu einer klimaschonenden und CO2-effizienten Schifffahrt«, so Ufer weiter.
Seit 1982 betreibt die Fährreederei Smyril Line einen regelmäßigen, ganzjährigen Fracht- und Passagier-Dienst zwischen Dänemark, den Färöer-Inseln und Island. Smyril ist dabei der der färöische Name für den Greif Merlin, den einzigen auf den Färöern heimischen Greifvogel, der auch auf dem Schornsteinlogo abgebildet ist. Für den Passagierverkehr kommt auf der rund 900 sm langen Strecke vom dänischen Hirtshals über Thorshavn nach Island die im Jahr 2003 auf der Lübecker Flender-Werft erbaute 165,7 Meter lange »Norröna« zum Einsatz, die zuletzt im Winter 2020/21 umfangreich umgebaut und modernisiert wurde. Weiterhin bedienen fünf RoRo-Frachtschiffe unter anderem auch von Rotterdam den Frachtverkehr in Richtung Färöer-Inseln, wobei die beiden 102 m langen »Hvítanes« und die »Eystnes« ein Alter von 44 bzw. 43 Jahren aufweisen und vermutlich als erstes von den Neubauten ersetzt werden.