Die Hafenkapazitäten an der deutschen Küste reichen für den geplanten Ausbau der Offshore-Windenergie nicht aus. Die Industrie fordert mehr Geld vom Bund.
Bis 2030 soll die Kapazität auf See auf 30 GW ausgebaut und bis 2045 auf 70 GW noch einmal mehr als verdoppelt werden. Dafür reichen die Hafenkapazitäten entlang der deutschen Küste aber nicht aus, heißt es beim Bundesverband Windenergie Offshore (BWO) und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS). [ds_preview]
Die beiden Verbände fordern im Schulterschluss mit den fünf Küstenländern Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen von der Bundesregierung, gemeinsam an einer pragmatischen und schnellen Lösung für die Finanzierung dieses Ausbaus zu arbeiten. Zusätzliches Geld für eine Erweiterung der Häfen könnten die Einnahmen aus Auktionen liefern.
Offshore-Sektor fordert Geld aus Auktionen
»Es ist gut, dass die Bundesregierung für die Verwendung der Einnahmen aus den Auktionen eine Transformationskomponente einführen will. Diese sollte unter anderem dafür verwendet werden, den Ausbau der Häfen und deren Hinterlandanbindung zu finanzieren«, sagt BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm. Offshore-Basishäfen sowie Häfen, die perspektivisch für den Rückbau ausgedienter Windenergieanlagen genutzt werden, könnten zudem von der Ansiedlung zahlreicher Unternehmen aus der Lieferkette profitieren.
Hier sei vor allem der Bund in der Pflicht, finanziell seinen Anteil zum Gelingen der Energiewende zu leisten«, sagt Angela Titzrath, Vorstandschefin der HHLA und Präsidentin des ZDS. Eine Verwendung der Erlöse aus der Vergabe der Lizenzen für Windparks auf See wäre naheliegend und würde den Bundeshaushalt nicht weiter belasten.
Der Ausbau der Windenergie und die leistungsfähigen deutschen Seehäfen seien ein zentraler Faktor für das Gelingen der Energiewende«, erklärt Melanie Leonhard, Hamburgs Senatorin für Wirtschaft und Innovation. Die Häfen müsstenin den nächsten Jahren kontinuierlich an die Anforderungen des Ausbaus angepasst werden.