Die Reederei ESL Shipping nimmt einen Buchverlust beim Verkauf zweier Supramax-Schiffe in Kauf um Kapital für Wachstum im Shortsea/MPP-Segment frei zu bekommen.
Die finnische Reederei ESL, die zum Aspo-Konzern gehört und unter anderem die auf Neubauten wartende Marke AtoB@C betreibt, gab heute eine Vereinbarung zum Verkauf der »Arkadia« und »Kumpula« bekannt.[ds_preview]
Es wurde eine entsprechende Absichtserklärung mit der türkischen Schifffahrts- und Logistikgruppe HGF Denizcilik Limited Sirket unterzeichnet. Der Verkauf der Schiffe wird als »Teil eines im April 2023 angekündigten Programms zur Unterstützung und Beschleunigung der kohlenstoffarmen Wachstumsstrategie von ESL Shipping« bezeichnet.
Die Übergabe der Schiffe soll voraussichtlich im April und Mai 2024 erfolgen. Der Verkaufspreis beträgt 37,1 Mio. $. Dabei nimmt ESL bewusst ein Minus in Kauf: Unter Berücksichtigung des Buchwerts der Schiffe und der Verkaufskosten werde der Verkaufsverlust voraussichtlich etwa 7 Mio. € betragen, heißt es. Im Jahr 2023 betrug der Betriebsgewinn der Supramax-Schiffe 1,6 Mio. € – nach 5,7 Mio. € ein Jahr zuvor.
ESL setzt auf freies Kapital für »grüne« Schiffe
Nach dem Abgang der Supramax-Schiffe will sich ESL Shipping weiterhin auf Handysize- und Coaster-Schiffe konzentrieren und seine Partnerschaftsstrategie mit dem aktuellen und zukünftigen Kundenstamm weiterentwickeln.
»Der Verkauf stabilisiert die Gewinnentwicklung und setzt Kapital für die zukünftigen strategischen Wachstumsbemühungen von Aspo und ESL Shipping frei«, sagte Rolf Jansson, CEO der Aspo Group und Vorsitzender des Verwaltungsrats von ESL Shipping. Erst kürzlich hatte sich die Reederei auch schon frisches Kapital von einem Pensionsfonds gesichert.
Die beiden eisverstärkten 197 m langen Supramax-Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 56.000 t wurden ursprünglich im Jahr 2012 übernommen und fuhren danach unter finnischer Flagge. Die gemeinsame Flotte von ESL Shipping und AtoB@C Shipping besteht aktuell aus über 40 Schiffen mit einer Ladekapazität von 4.000 bis 56.000 t.
»Da sich die traditionellen Märkte für unsere Supramax-Schiffe auf der Ostsee und in der Arktis deutlich verändert haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Verkauf dieser Schiffe«, sagte Geschäftsführer sagt Mikki Koskinen. Man wolle fossilfreie Schiffe in Handysize-Größe auf den Markt zu bringen. »Der Verkauf ermöglicht es uns, noch mehr Ressourcen für die Beschleunigung des grünen Wandels bereitzustellen«, so Koskinen weiter.