Mit ihrer Mission »Aspides« haben Einheiten der EU-Ländern bei bislang elf Angriffen zehn Drohnen und vier Flugkörper der Huthi im Mittelmeer zerstört.
Mit der Operation »Aspides« will die EU Handelsschiffe vor Übergriffen der jemenitischen Huthi-Milizionäre schützen. Nach Angaben des Hohen Vertreters Josep Borrell wurden seit dem 23. Februar 68 Schiffe geschützt und elf Angriffe im Roten Meer abgewehrt. [ds_preview]
Derzeit sichern vier Schiffe der EU in einer »rein defensiven Operation« den Seeverkehr in der Krisenregion vor der Küste Jemens, darunter die deutsche Fregatte »Hessen«. Neben Deutschland stellen auch Frankreich, Griechenland und Italien jeweils ein Schiff mit insgesamt mehr als 800 Besatzungsangehörigen.
Nur vier Schiffe bei »Aspides«
Sie hätten nach Angaben des Befehlshabers der Operation, dem griechische Konteradmiral Vasileios Gryparis, in den sieben Wochen bislang neun Flugdrohnen, eine Überwasserdrohne und drei ballistische Raketen abgewehrt.
Seit Ende Oktober vergangenen Jahres attackieren die vom Iran unterstützten Huthis immer wieder Handelsschiffe auf ihrer Passage durchs Rote Meer. Die Zahl der täglichen Transits durch den Suezkanal hat sich offiziellen Angaben zufolge von 70 auf nunmehr 35 halbiert. Das Mandat von »Aspides« umfasst nicht nur auf die Route zwischen Bab-el-Mandeb und dem Suezkanal, sondern schließt auch den Golf von Aden, das Arabische Meer, den Golf von Oman und den Arabischen Golf mit ein.
Angesichts der Größe dieses abzudeckenden Raumes sieht sich Admiral Gryparis vor einer Mammutaufgabe. Der Einsatz wird vorerst auf ein Gebiet beschränkt, in dem die größte Gefahr für die Handelsschifffahrt besteht. Diese Zone reicht vom Bab-el-Mandeb bis zur nördlichen Landesgrenze des Jemen zu Saudi-Arabien.
Huthi-Angriffe ebben nicht ab – trotz »Aspides«
Auf der Gegenseite scheinen die Huthi von der Misserfolgsquote ihrer Drohnen- und Flugkörperangriffe wenig beeindruckt. Zwar können sie bei bisher mehr als 80 Angriffen nur den Untergang der »Rubymar« und die erfolgreiche Kaperung der »Galaxy Leader« als Erfolg verbuchen. Die Angriffe aber haben nicht an Intensität verloren, daran haben auch die wiederholten Luftschläge der amerikanischen und britischen Streitkräfte wenig geändert.
Auch die Auswirkungen auf die Transportrouten und Güterströme schwächen sich offensichtlich ab. Der SCFI als wichtiger Index für die Frachtentwicklung ist im Sinken begriffen. Am 8. April lag er bei 1.745 $/TEU, während er am 12. Januar bei 3.103 $/TEU auf seinem Höhepunkt noch fast doppelt so hoch notierte. Vor Ausbruch der Krise waren es 1.029 $/TEU. (HUM)