Der Stockholmer Hafen bemüht sich gemeinsam mit der Baltic Ports Organization (BPO) um Finanzmittel, um die Häfen der Ukraine in das EU-Verkehrsnetz integrieren zu können.
Es geht um Mittel aus dem Kooperationsprogramm für die Ukraine des Swedish Institute, wie der Hafen von Stockholm heute mitteilte.[ds_preview]
»Häfen sind eine wichtige Infrastruktur im Transportsektor. Als Tore für den Import und Export von Waren und Rohstoffen spielen Häfen eine entscheidende Rolle im internationalen Handel«, heißt es in der Erläuterung der Initiative. Man wolle »eine Grundlage für die Integration der ukrainischen Häfen in das EU-Verkehrsnetz« schaffen.
Gemeinsam mit der in Odessa ansässigen Kanzlei Interlegal und der Baltic Ports Organization (BPO) beantragt Ports of Stockholm beim Schwedischen Institut Mittel für ein Vorbereitungsprojekt.
Häfen der Ukraine müssen wiederaufgebaut werden
Das Projekt, sofern es bewilligt wird, besteht aus einer Reihe von Hauptaktivitäten, bei denen unter anderem eine Bedarfsanalyse, Kenntnisse bei der Beantragung von EU-Mitteln für die Entwicklung und den Bau von Gemeinden sowie Studienbesuche in einem Ostseehafen wichtige Bestandteile der Stärkung der Effizienz der ukrainischen Häfen und der Bedingungen für einen zukünftigen verstärkten Handel sein sollen.
»Ich halte es für wichtig, dass unsere Organisation mit ihrem Fachwissen und ihrer Stärke unter anderem in den Bereichen Hafenmanagement, Logistik und Nachhaltigkeit dazu beiträgt, die ukrainischen Häfen auf ihrem Weg zur Modernisierung und Einhaltung der EU-Standards im Verkehrsbereich zu unterstützen. Ich sehe, dass diese Zusammenarbeit das Engagement von Ports of Stockholm für Spitzenleistungen, Nachhaltigkeit und regionale Zusammenarbeit im Ostseeraum stärkt und für alle Beteiligten Vorteile bringt«, sagte Jens Holm, Vorstandsvorsitzender von Ports of Stockholm.
Vor dem Start des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden dort rund 160 Mio. t Ladung umgeschlagen, die den Angaben zufolge rund 60% des ukrainischen Handelsumsatzes ausmachten. Als Folge des Krieges ist die Hafeninfrastruktur in der Ukraine stark beschädigt. Nach dem Krieg müssen die ukrainischen Häfen wiederaufgebaut, modernisiert und in das EU-Verkehrsnetz integriert werden.
Die Ukraine beantragte im Februar 2022 die EU-Mitgliedschaft und erhielt im Juni 2022 den Status eines EU-Kandidaten. Im Dezember 2023 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der EU, Beitrittsverhandlungen aufzunehmen. Die ukrainische Verkehrsinfrastruktur und ihre Häfen wurden in die neu überarbeitete Politik der EU für das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V) aufgenommen.
Das Projekt, für das sich die drei Partner um eine Finanzierung bemühen, ist Teil der schwedischen Zusammenarbeit mit der Ukraine. Über das Swedish Institute erhalten schwedische Akteure mit Partnern in der Ukraine die Möglichkeit, Projekte zur Unterstützung des Aufbaus, der Reformarbeit und der EU-Integration der Ukraine in Bereichen wie wirtschaftliche Entwicklung, Handel und Demokratie durchzuführen.
»Die Integration der ukrainischen Häfen in das EU-Verkehrsnetz ist eine Herausforderung. In diesem Projekt sehen wir eine Chance, die ersten Schritte zu unternehmen, um diesen Integrationsprozess einzuleiten«, sagte sagte Bogdan Ołdakowski, Generalsekretär der Baltic Ports Organization. Man wolle mit Erfahrungen als Plattform für Ostseehäfen und mit Kenntnis des EU-Rechtsrahmens das Projekt bei Fragen unterstützen, die sich den ukrainischen Häfen während ihres Integrationsprozesses in das EU-Verkehrsnetz stellen könnten, und ein Netzwerk von Kontakten zwischen den ukrainischen Partnern und den Häfen rund um die Ostsee schaffen.