Ammoniak-betriebener Zwei-Takter
Ammoniak-betriebener Zwei-Takter (© Wärtsilä)

Wird Ammoniak Schweröl als Schiffstreibstoff verdrängen? Laut einer neuen Studie verursacht es deutlich weniger Treibhausgase – und zwar in der gesamten Lieferkette.

Einer der größten Hoffnungsträger bei der angestrebten Dekarbonisierung der Schifffahrt: Ammoniak (NH3). Eine neue Studie, beauftragt durch die SGMF (Society of Gas as Marine Fuel) und durchgeführt von Sphera, einem Unternehmen für Risiko-Management-Software, hat erstmals einen Vergleich zwischen Ammoniak und Schweröl als Schiffstreibstoff angestellt.[ds_preview]

Dabei zog man aktuelle Technologien in der Schifffahrt zu Rate und berücksichtigte außerdem die gesamte Versorgungskette. Die notwendigen Daten stellten große Firmen zur Verfügung, darunter Wärtsilä, WinGD, MAN Energy Solutions sowie die Versorger BASF und Yara Clean Ammonia.

Die Studie kam zu dem Schluss, dass Schiffsmotoren, die mit NH3 betrieben werden, bis zu 61% weniger Treibhausgase ausstoßen als herkömmliche Modelle, die auf Schweröl zurückgreifen.

»Das Hauptziel der Studie war es, einen faktenbasierten Report zu erstellen, der den Lebenszyklus von Treibhausgasemissionen bei der Verwendung von Ammoniak als Schifffahrtstreibstoff beschreibt – entlang der gesamten Wertkette«, so Dr. Oliver Schuller, Direktor für Nachhaltigkeit bei Sphera. »Die Analyse folgte den etablierten internationalen Standards ISO 14040/44 der Lebenszyklusanalyse und wurde von drei Experten geprüft.«

Mark Bell, General Manager bei SGMF, fügte hinzu: »Wir sind zuversichtlich, dass diese Studie der Internationalen Schifffahrts-Organisation belastbare Informationen zur Verfügung stellt, um zu ihren Entscheidungen beizutragen. SGMF wird weiterhin aktuelle Daten erstellen, nun auch für Ammoniak, Methan und Wasserstoff.«

Die vollständige Studie kann auf der Homepage von Sphera heruntergeladen werden.