Gram Car Carriers, Deka, MSC, Autotransporter
(© Port of Gothenburg)
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Seit Monaten liegen die Tagesraten für Autotransporter im sechsstelligen Bereich. Analysten erwarten ein deutliches Wachstum des Marktes.

Der Transport von Autos hat sich in diesem Jahrzehnt zu einem der profitabelsten Märkte entwickelt, wie aktuelle Daten zeigen. [ds_preview]

Raten von rund 100.000 € pro Tag

So liegen laut Clarksons die täglichen Raten bei einjährigen Charterverträgen für 6.500 CEU-Schiffe bei bis zu 100.000 €. Damit übersteigen sie den bisherigen Höhepunkt für dieses Segment deutlich: 2008 lagen die Frachtraten für Autotransporter dieser Größe »nur« bei ca. 47.000 €.

Die Daten zeigen, dass das Verhältnis zwischen der aktuellen Autotransporter-Flotte (Pure-Car-Truck-Carrier, PCTC) und bestellten Neubauten derzeit bei 35% liegt. Nur im Bereich LNG ist das Verhältnis mit 55% noch größer.

Ordervolumen für Autotransporter hoch wie nie

Analysten von »AXS RoRo«, einem Titel aus demselben Haus wie Alphaliner, gehen auf Basis dieser Zahlen davon aus, dass der Markt für Autotransporte in den kommenden Jahren um 40% wachsen wird. »Die Behauptung, der PCTC-Markt sei nach wie vor lebhaft, ist eine Untertreibung«, heißt es dort – denn das Ordervolumen für Neubauten sei derzeit auf einem Allzeithoch.

Allein in diesem Jahr wurden bereits 40 Autotransporter geordert, 2023 waren es insgesamt 88 Bestellungen. Ein Großteil davon entfällt auf chinesische Werften und größere Transporter.

Reedereien investieren in PCTC-Sektor

Unter den Auftraggebern sind laut Splash 24/7 auch neue Namen verzeichnet. So orderten die Seaspan Corporation und H-Line Shipping neue Tonnage. An Atlas Maritime soll im Oktober die 7.000 CEU große »Electric Star« als erster Autotransporter abgeliefert werden. Auch HMM und CMA CGM platzierten zuletzt neue Order.

Die weltgrößte Reederei MSC ebenfalls in diesem Sektor expandieren: Die Übernahme des in Oslo notierten Unternehmens Gram Car Carriers (GCC) soll in den kommenden Tagen abgeschlossen werden. Das Angebot liegt bei 700 Mio. $ (ca. 650 Mio. €).

Die große Nachfrage – und die damit steigenden Raten – sind auf neue Handelsmuster zurückzuführen. Autos werden über deutlich größere Strecken transportiert, zu nennen sind vor allem Elektrofahrzeuge aus China für den europäischen Markt. Die Krise im Roten Meer verschärft die Situation weiter – und treibt Frachtraten in neue Höhen.

Wendt Wallenius Wilhelmsen Podcast2