Die Reederei Tailwind Shipping Lines hat mit der »Panda 04« einen weiteren Elbdeich-Neubau in Charter genommen.
Die Reederei Elbdeich, Teil der Schifffahrtsgruppe USC Barnkrug, hat insgesamt sechs Container-Feederschiffe des Typs »SMB 1400« mit einer Kapazität von jeweils 1.400 TEU in China bestellt. Die Bauwerft Penglai Jinglu Shipyard hat jetzt mit der »Panda 04« die zweite Einheit Tailwind abgeliefert. [ds_preview]
Mit der Ablieferung geht das Schiff in den Charterdienst der Reederei des Lebensmittelkonzerns Lidl. Eingesetzt wird es künftig in dem Fernost-Europa-Dienst »Panda«, wo zuvor Panamax-Einheiten unterwegs waren.
Elbdeich baut für Tailwind und Ellerman
Zwei andere Neubauten werden von Ellerman Lines gechartert, einem vergleichbaren Nischenanbieter wie Tailwind, der allerdings seinen Fokus eher auf den Atlantik legt.
Die Schiffe vom Typ »SMB 1400« sind 170 m lang und 26,90 m (10 Reihen) breit. Dank Eisklasse 1A sind sie auch für den Einsatz im winterlichen Nordeuropa geeignet. Den Angaben zufolge verfügen sie zudem über hydraulisch aufklappbare Lukendeckel und Platz für übergroße 45-Fuß-Intermodal-Container. Für den Antrieb sorgt ein MAN B&W-Motor, der eine Geschwindigkeit von 18,5 kn erlaubt. An Bord ist Platz für bis zu 378 Kühlcontainer (Reefer).
Neben Elbdeich hat auch die Reederei Nordic Hamburg vier dieser Schiffe bestellt, die allesamt in langfristige Charter-Perioden bei der BG Freight Line gehen werden.
Kleinere Feeder für Elbdeich kommen 2026
Die von Jens Moje geführte Reederei hat neben sechs 1.400-TEU-Feedern auch vier kleinere Neubauten mit jeweils 1.250 TEU bei der chinesischen Wenchong-Werft (GWS) bestellt. Es handelt sich nach früheren Angaben um Schiffe mit Dual-Fuel-Motoren, die mit LNG, künftig aber auch mit Methanol fahren können. Abgeliefert werden die Schiffe ab Beginn des Jahres 2026. Die Feeder-Reederei Unifeeder hat dem Vernehmen nach alle vier Neubauten unter Vertrag genommen.
Tailwind baut Kapazität und Dienste aus
Zwie Jahre nach der Gründung bietet die Start-up-Reederei neben dem Panda Express Dienst (PAX), der zwischen China (Qingdao, Ningbo und Dachan Bay) und dem Mittelmeer (Barcelona in Spanien bzw. Koper in Slowenien) fährt, zwei weitere Dienste an.
Zwischen Chattogram in Bangladesch und Colombo in Sri Lanka fährt der Tiger Express Service (TEX) als Feeder für den PAX, der in Colombo Ladung aus Bangladesch aufnimmt. Und zwischen dem spanischen Barcelona und dem niederländischen Moerdijk verkehrt der Dolphin Express Service (DEX).
Mit derzeit insgesamt neun Schiffen mit Kapazitäten zwischen rund 920 TEU und 6.800 TEU besitzt die Tailwind-Flotte inzwischen eine Schiffskapazität von insgesamt über 35.000 TEU. Der Global Liner Report von Sea Intelligence hat in den vergangenen beiden Jahren Tailwind Shipping Lines immer wieder eine besonders hohe Zuverlässigkeit bestätigt.
Solange die Huthi-Rebellen Schiffe auf der bisherigen Route durch das Rote Meer und den Suezkanal attackieren, routet Tailwind seine Flotte um das Kap der Guten Hoffnung um. Trotz dieser längeren Fahrten biete die in Hamburg beheimatete Reederei die schnellste und zuverlässigste Linienverbindung zwischen China und dem Mittelmeer an, heißt es.