Der Bulker »Summer Lady« meldete die Sichtung mehrerer Boote im Roten Meer, bei denen es sich um Drohnen der Huthi handeln könnte.
Bisher griff die jemenitische Miliz mit vereinzelten »Bombenbooten« an. Für Handelsschiffe könnten die »Schwärme« eine gefährliche Entwicklung bedeuten.[ds_preview]
Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe
Die Huthi entwickeln seit mindestens sieben Jahren sogenannte »Waterborne Improvised Explosive Devices« (WBIEDs, Wasserfahrende improvisierte Sprengsätze). Diese Bombenboote setzten die mit dem Iran verbündeten Huthi zunächst vor allem gegen saudi-arabische Schiffe ein, zuletzt aber gegen internationale Handelsschiffe.
So wurde der Bulker »Tutor« am 12. Juni von einer als Fischerboot getarnten Drohne getroffen, wobei ein Besatzungsmitglied ums Leben kam. Nach einem weiteren Angriff sank das Schiff einige Tage später. Am 27. Juni meldeten die Huthi eine Attacke auf den Bulker »Seajoy«.
Im Februar hatte die Miliz die »Rubymar« mit Raketen beschossen. Auch sie sank wenige Wochen später.
»Verdächtige kleine Boote« im Roten Meer gesichtet
Während diese ferngesteuerten Bombenboote bisher einzeln zum Einsatz kamen, teilte die »Summer Lady« der UK Maritime Trade Operations (UKMTO) am Sonntag mit, dass sich ihr vor der Küste von Mokha eine Gruppe verdächtiger kleiner Boote näherte. Diese habe laut Maritime Executive aus einer »Mischung von Schnellbooten und und kleineren kajakartigen Booten« bestanden. Mehrere Boote in der Gruppe schienen dabei unbemannt zu sein, was auf einen möglichen Einsatz als Bombendrohne hinweist.
Der Kapitän des Bulkers teilte mit, dass die Gruppe eine Stunde lang in der Nähe des Schiffs blieb, ehe sie das Gebiet verließ. Die »Summer Lady« blieb bei der Begegnung unversehrt und konnte den nächsten Hafen anlaufen.
Später am Tag gab das US Central Command (Centcom) bekannt, dass amerikanische Streitkräfte drei unbemannte Schiffe im Roten Meer zerstört haben. Die Mitteilung stellte keinen Zusammenhang mit den von der »Summer Lady« gesichteten Booten her. Es hieß lediglich, die Ziele seien eine »unmittelbare Bedrohung für die US- und verbündete Streitkräfte sowie für Handelsschiffe in der Region« gewesen.
Video der Huthi auf Social Media
Am Sonntag teilte ein Sprecher der Huthi ein Video auf der Plattform X, das zeigt, wie die Gruppe ferngesteuerte Bombenboote bedient. Dort ist zu sehen, wie ein bemanntes Schnellboot zwischen einer Reihe von Bojen manövriert. Nach einiger Zeit springt der Mensch von Bord, das Boot fährt ferngesteuert weiter.