Toilette, Hygiene, ITF, Serafina
Toilette an Bord der »Serafina« (© ITF Seafarers)
Print Friendly, PDF & Email

Der Stückgutfrachter »Serafina« wurde von der israelischen Schifffahrtsbehörde im Hafen von Haifa festgesetzt.

Grund dafür sind eklatante Hygienemängel an Bord, die Organisation ITF Seafarers nannte die Bedingungen eine »absolute Schande«. [ds_preview]

29 Mängel an Bord der »Serafina«

ITF-Inspektor Assaf Hadar berichtete nach seinem Kontrollbesuch an Bord der »Serafina«, die Situation sei schlimmer als alles, was er gewohnt sei. Er deckte zahlreiche Verstöße auf, darunter Gefrierschränke mit Temperaturen über 0°C, verrottendes Fleisch und defekte sanitäre Anlagen. Insgesamt stellte die Haifa Port State Control (PSC) 29 Mängel an Bord fest – 18 davon seien so schwerwiegend gewesen, dass jede einzelne ein Festhalten des Schiffes gerechtfertigt hätte.

»Es ist eine absolute Schande, dass Seeleute gezwungen werden, unter diesen unmenschlichen Bedingungen zu arbeiten«, sagte Hadar. »In den vier Jahren, in denen ich für die ITF in Israel Schiffe inspiziere, habe ich noch nie so etwas Schlimmes gesehen.«

Die Besatzung, bestehend aus zwölf türkischen Staatsangehörigen sowie fünf aus Ägypten und Aserbaidschan, habe weit unterhalb jeglicher Hygienestandards gelebt und gearbeitet. Hadar sorgte dafür, dass am Hafen von Haifa Toiletten und Duschen für die Männer eingerichtet wurden, und veranlasste danach ihre Heimreise.

»Recht auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen«

Die »Serafina« (10.536 dwt) ist unter der Flagge von Palau registriert, die nach Angaben der ITF zu den sogenannten »Billigflaggen« gehört und von allen Flaggen, die im Mittelmeer zu finden sind, zu den schlechtesten zähle. Das Schiff gehört der Reederei Dalyan Shipping, verwaltet wird es von Mert Marine – beide Unternehmen sind in der Türkei ansässig.

»Seeleute haben ein Recht auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen«, sagte Hadar abschließend. »Und die ITF und ihre Inspektorinnen und Inspektoren werden immer an ihrer Seite stehen und die Einhaltung dieser Rechte fordern.«