Hapag-Lloyd, Iquique Express, New Times Shipyard
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Steht die Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd kurz davor, bis zu 20 Neubauten zu bestellen? Noch ist es ein Gerücht, doch der Bedarf ist da.

Die Nr. 5 der weltweiten Containerschifffahrt hat eines der kleinsten Auftragsbücher der Branche. Aktuell listet Alphaliner 12 Neubauten mit knapp 200.000 TEU auf, das entspricht 8,8% der bestehenden Flottenkapazität. Für die gesamte Industrie weist Clarksons mehr als 700 Schiffe aller Größenordnungen aus, was 18% der fahrenden Flotte entspricht.[ds_preview]

Zum Vergleich: Bei MSC sind noch 100 Schiffe mit 1,2 Mio. TEU (20% der Bstandsflotte) im Zulauf, bei CMA CGM 89 Einheiten mit 1,4 Mio. TEU (30%) und bei Cosco immerhin 43 neue Frachter mit 375.000 TEU (19,8%). Diese Unternehmen stehen im Ranking allesamt vor den Hamburgern. Bei One, auf Platz direkt hinter Hapag-Lloyd, sind es 35 Schiffe mit 643.000 TEU (31%).

Ähnlich zurückhaltend wie Hapag-Lloyd ist nur Maersk mit Aufträgen für 29 Schiffe mit 375.000 TEU. Allerdings sollen die Dänen jetzt kurz davor stehen, weitere 22 Schiffe zu ordern. Und offenbar reifen auch bei Hapag-Lloyd ähnliche Überlegungen.

20-30 neue Schiffe für Hapag-Lloyd?

Aus Werftkreisen verlautet, dass die Reederei Anfragen für nicht weniger als 20 Schiffe gestellt haben soll. Es könnten, je zur Hälfte, um mittelgroße Frachter mit einer Kapazität von 8.000-9.000 TEU und um weitere zehn Einheiten mit 15.000-16.000 TEU gehen. Einschließlich von zehn Optionen würde sich der Auftragswert auf etwa 5,4 Mrd. $ summieren.

Die Reederei hat bislang keine konkreten Pläne bekannt gemacht. Allerdings besteht auch in der Flotte ein Erneuerungsbedarf, um einerseits alternde Tonnage zu ersetzen und, andererseits, die eigenen ambitionierten Umweltziele (klimaneutral bis 2045) zu erreichen. »Wir werden irgendwann neue Schiffe bestellen«, hatte Habben Jansen schon auf dem letztjährigen HANSA-Forum bestätigt.

Erklärtes Ziel der laufenden »Strategy 2030« ist es außerdem, unter den Top-5-Carriern zu bleiben. Derzeit hat Hapag-Lloyd mit einer Gesamtkapazität von 2,1 Mio. TEU noch Vorsprung vor One (1,92 Mio. TEU) und Evergreen (1,7 Mio. TEU) auf den folgenden Plätzen. Ohne einen Konter der Hamburger würden aber beide dank dem deutlich größeren Neubauprogramm demnächst vorbeiziehen.

Zu den letzten Bestellungen gehörten die zwölf Megamax-Frachter der »Berlin Express«-Klasse, zehn Einheiten mit 10.000 TEU und fünf Schiffe mit 13.000 TEU.