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Die in Haren an der Ems ansässige Reederei Gerdes hat über ein Joint Venture erneut einen Shortsea-Neubau bei der niederländischen Werftgruppe Damen bestellt.

Die Damen Shipyards Group und das Unternehmen Gerdes Green haben einen Vertrag über einen zweiten Kombi-Frachter (CF) 3850 unterzeichnet, wie die Niederländer jetzt mitteilten.[ds_preview]

Gerdes Green ist ein Joint Venture zwischen der Reederei Gerdes und dem in Hamburg ansässigen Schiffsmakler over-C. „Wie das erste Schiff, das Damen derzeit baut, wird auch der jüngste Auftrag eine breite Palette innovativer Lösungen zur Optimierung der Effizienz und zur Förderung der nachhaltigen Leistung des Schiffes beinhalten“, heißt es in dem Statement.

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© Damen Shipyards

Die geschäftsführende Gesellschafterin von Gerdes Green, Nicole Gerdes – die auch Managing Partner der Reederei Gerdes ist –, erklärte: „Nachhaltigkeit ist heute eine zentrale Forderung der Industrie und daher für den maritimen Sektor von größter Bedeutung. Darüber hinaus ist es angesichts des Klimawandels klar, dass wir nicht einfach so weitermachen können wie bisher; die Dinge müssen sich ändern.“

Die Reederei Gerdes und Damen arbeiten seit den frühen 2000er Jahren zusammen. In dieser Zeit hat der Schiffbauer insgesamt acht Schiffe an das Unternehmen geliefert.

Bei Gerdes Green wolle man nicht warten, bis die Lösungen der Zukunft da sind. Die bei Damen bestellten Schiffe werden als „ein Teil des Angebots, jetzt zu handeln“ beschrieben. Mit den Neubauten will Gerdes  Erfahrungen mit nachhaltigen Technologien sammeln, um Schritt für Schritt zu einer kohlenstoffneutralen Flotte zu gelangen.

Bei der Damen CF 3850 handelt es sich um eine aktualisierte Version eines Schiffes, das bereits einige Jahre im Markt betrieben wird. Es wurde den Angaben zufolge mit Hilfe von Computational Fluid Dynamics (CFD) und modernen Werkzeugen neu entwickelt, um ein Höchstmaß an Effizienz zu gewährleisten. Gemeinsam mit Gerdes Green hat Damen eine Batterie-Hybrid-Version des CF 3850 entwickelt. Das Schiff ist in der Lage, für kurze Zeit im reinen Elektrobetrieb zu fahren und so die Emissionen zu reduzieren, wenn es z.B. in bewohnten Gebieten fährt oder sich einem Hafen nähert.

Bundes-Förderung für Gerdes

Zu den weiteren „grünen“ Merkmalen des Schiffes gehören die Möglichkeit des Landstromanschlusses, die Möglichkeit, mit emissionsarmem B100-Biodiesel zu fahren, und der windunterstützte Schiffsantrieb. Dieser kommt in Form von faltbaren Econowind-Ventilflügeln zum Einsatz. Gerdes Green hat von der deutschen Regierung einen Zuschuss für die Investition in die nachhaltigen Innovationen auf den Schiffen erhalten. Der Zuschuss ist Teil der Namkü-Richtlinie und zeigt, dass die deutsche Regierung die Bedeutung der maritimen Nachhaltigkeit anerkennt.

„Die Erfahrung von Damen im Bereich der Küstenschifffahrt hat uns überzeugt“, sagte Nicole Gerdes. „Dies spiegelt sich in der hohen Qualität der Damen-Schiffe wider. Die Schiffe sind hervorragende Arbeitstiere, die von unseren Kunden geschätzt werden. Außerdem ist die Zusammenarbeit gut. Wir sind beide familiengeführte Unternehmen und teilen eine langfristige Perspektive. Es geht nicht nur darum, Gewinn zu machen, sondern gemeinsam Lösungen zu finden und an das nächste Projekt zu denken.