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Aus 4 mach 8: Die Hamburger Reederei Carsten Rehder hat die Option für weitere MPP-Neubauten aus Indien gezogen.

Die indische Werft Garden Reach Shipbuilders & Engineers (GRSE) machte jetzt die Ausweitung der Serie bekannt.[ds_preview]

Demnach sollen zu den vier im Sommer kontrahierten MPP-Schiffen vom Typ „Coral 7500“ nun vier weitere hinzukommen. Damit erhöht sich das Projekt auf acht MPP-Schiffe. Der Auftragswert wird mit 108 Mio. $ angegeben.

Die Schiffe werden 120 m lang und 17 m breit sein und einen maximalen Tiefgang von 6,75 m haben. Sie sollen jeweils über einen einzigen Laderaum verfügen, in dem Schüttgut, Stückgut und Projektladung untergebracht werden können. Auch der Transport von Containern auf den Lukendeckeln sei möglich. Konzipiert wurden die Neubauten aber speziell für den Transport mehrerer großer Windradflügel an Deck. Nach einigen Verkäufen infolge der großen Schifffahrtskrise hatte Carsten Rehder die eigene Flotte umgebaut, aber auch Schiffe angekauft.

Carsten Rehder
Das Management bei Carsten Rehder: Managind Rirector Jonas Meinhardt (li) und „Managing Director & Owner“ Thomas Rehder (© Carsten Rehder)

Carsten Rehder reiht sich in Kundenriege in Indien ein

Angesichts knapper Werftplätze, großem Tonnagebedarf und einer angemessenen Qualität bestellten zuletzt mehrere Reeder MPP-Schiffe in Indien, darunter unter anderem Navi Merchant, AtoB@C oder die deutsche Reederei HS Schiffahrt aus Haren an der Ems. Yorck Niclas Prehm, Analyst beim Hamburger Makler Toepfer Transport hatte jüngst im HANSA Podcast deutlich gemacht, dass es in der Weltflotte einen großen Bedarf an MPP-Neubauten gebe, in dem Gespräch geht es auch um Schiffbauentwicklungen in Indien.

Der einzelne Laderaum der Neubauten für Carsten Rehder wurde früheren Angaben zufolge für eine Kapazität von ca. 400.000 Kubikfuß maximiert und kann mit zwei Schotten abgetrennt werden. Die Schottwände können auch als Zwischendecks genutzt werden. Das Antriebskonzept ist dieselmechanisch mit einem Wellengenerator und einem Verstellpropeller. Der Wellengenerator ist ausgelegt für »power-take-off, power-take-in un power-take-home«.

»Diese Hybrid-Konfiguration ermöglicht ein sehr effizientes Fahren im Kombinationsmodus bei niedrigeren und höheren Geschwindigkeiten«, so Carsten Rehder weiter. Sie beinhaltet auch eine zusätzliche Energiereserve für die Eisfahrt oder eine zukünftige Nachrüstung mit Batterien. Die Konstruktion umfasst bereits bei Ablieferung eine Biokraftstoffanlage. Der Hauptmotor wird von der Anglo Belgian Corporation geliefert und ist den Angaben zufolge »derzeit der einzige in seiner Klasse zugelassene Motorentyp für die Nachrüstung mit Methanol und Wasserstoff in seinem Leistungssegment.«

GRSE bezeichnet sich selbst als »ein Pionier bei der Ausfuhr von Kriegsschiffen«. Im Jahr 2014 wurde die »CGS Barracuda«, ein von GRSE gebautes Offshore-Patrouillenschiff, nach Mauritius exportiert. Es war das erste Kriegsschiff, das von Indien exportiert wurde. Außerdem arbeitet die Werft derzeit an sechs Patrouillenbooten und einem TSH-Bagger für die Regierung von Bangladesch. Im Jahr 2023 lieferte GRSE die »Ma Lisha«, eine Passagier- und Frachtfähre, an die Republik Guyana ab.

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© Carsten Rehder