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Das niederländische Schifffahrtsunternehmen Amasus stattet nach der „Eems Traveller“ einen zweiten Frachter mit einem Segel aus, das von Bound4Blue geliefert wird.

Die Installation wird mit 22 m das bis dato größte Saugsegel (Suction Sail) auf einem solchen Schiff sein. [ds_preview]

Der 90 m lange Stückgutfrachter (3.000 dwt) soll in der Astander-Werft im spanischen Santander nachgerüstet werden. Die Arbeiten sind für Mitte 2025 geplant.

Amasus wählte als Vertragspartner erneut Bound4Blue, nachdem das erste Segel auf der „Eems Traveller“, die zur SMM in Hamburg zu sehen war und die DNV-Klassifizierung erhielt, eine positive Bilanz zeigte. Das Schiff fährt seit Juli 2023 mit zwei 17 m hohen „eSails“. Diese Segel zeichnen sich dadurch aus, dass sie über ein autonomes System Luft über ihre aerodynamische Oberfläche ziehen, um so die Antriebseffizienz des Schiffs zu steigern. Dies trage dazu bei, den Kraftstoffverbrauch, die Betriebskosten und die Emissionen des ausgerüsteten Schiffs zu verbessern.

Amasus will „neue Maßstäbe setzen“

Mit dem neuen, 22 m hohen System auf einem Stückgutfrachter will Amasus nun „neue Maßstäbe“ setzen, wie das Unternehmen mitteilte. Über die Ergebnisse, die durch die Segel an Bord der „Eems Traveller“ erreicht werden konnten, sei man „begeistert“ und werde nun den nächsten Schritt gehen. Die Klassifizierung für das System werde derzeit von Lloyd’s Register abgeschlossen. „Die Zahlen werden, sobald sie veröffentlicht sind, für sich selbst sprechen“, schloss Amasus. Man freue sich gemeinsam mit Bound4Blue auf positive Entwicklungen im Jahr 2025 und darüber hinaus.

„Dieser jüngste Vertrag ist ein Meilenstein für uns“, kommentiert José Miguel, CEO und Mitbegründer von Bound4Blue. „Es ist das erste Mal, dass wir einen zweiten Vertrag mit einer Reederei abgeschlossen haben. Dies zeigt, dass unsere Technologie alle Erwartungen erfüllt, da sie sich als kosteneffizienter, einfacher und zuverlässiger Enabler für einen umweltfreundlicheren, profitableren und gesetzeskonformen Schiffsbetrieb bewährt hat. Wir fühlen uns geehrt, erneut von einem echten Branchenführer ausgewählt worden zu sein.“

Akzeptanz für Segel soll wachsen

Für die Zukunft erwartet das Unternehmen, dass sich weitere Schiffseigner und Reedereien am Beispiel von Amasus oder auch Louis Dreyfus orientieren werden. Die Akzeptanz werde „steil nach oben“ steigen, so Miguel.

Die „eSails“ genannten Saugsegel eignen sich nicht nur für Stückgutfrachter, sondern lassen sich laut Aussage des Unternehmens auf vielen verschiedenen Schiffstypen installieren, darunter auch auf Tankern, Kreuzfahrtschiffen, Fähren und RoRo-Schiffen. „Die Technologie hilft Schifffahrtsunternehmen, die Einhaltung von Vorschriften wie dem EU-Emissionshandelssystem, der CII und der bevorstehenden FuelEU-Gesetzgebung zu vereinfachen und Vorteile zu erzielen, während sie sich in der Regel in weniger als fünf Jahren amortisiert“, teilte Bound4Blue mit.

Amasus, Bound4Blue, Stückgutfrachter
© Amasus / Bound4Blue