Von 16.000 t auf 385.000 t: Die LNG-Kapazitäten am Bunker-Hub Singapur reichen bald nicht, die Behörden suchen nun nach Alternativen und bitten um Vorschläge.
Die Schifffahrtsbehörde MPA (Maritime and Port Authority of Singapore) hat eine sogenannte „Expression of Interest“ (EOI) gestartet.[ds_preview]
Man wolle skalierbare Lösungen für die Umladung von Flüssigerdgas (LNG) auf See erkunden, teilte die MPA mit. Grund: die bestehenden LNG-Bunker- und Jetty-Kapazitäten an Land sowie die Versorgung mit E-Bio-Methan als Schiffskraftstoff im Hafen von Singapur müssen ergänzt werden.
Singapur ist einer der umschlagstärksten Häfen der Welt und enorm wichtiger Standort für Asien. Zudem ist der südostasiatische Stadtstaat einer der wichtigsten Bunker-Hubs. Im Jahr 2023 überschritt die jährliche Tonnage in Singapur 3 Milliarden GT.
LNG-Bunkerung in Singapur von 16.000 auf 385.000 t
Die LNG-Bunkerung in Singapur ist von 16.000 t im Jahr 2022 auf über 385.000 t im Zeitraum Januar bis Oktober 2024 gestiegen. Angesichts der zum Teil schleppenden Entwicklungen bei alternativen Kraftstoffen wie Methanol oder Ammoniak legen immer mehr Reeder ihren Fokus wieder verstärkt auf LNG-Antriebe. Davon will auch Singapur profitieren.
Im Rahmen der Interessenbekundung sollen Vorschläge zu drei Bereichen eingeholt werden:
- Ausweitung der Umladetätigkeiten auf See, einschließlich des LNG-Betriebs von Schiff zu Bunkerschiff
- Erleichterung der Versorgung mit LNG-Alternativen wie verflüssigtem Biomethan
- Entwicklung von Konzepten für schwimmende Plattformen zur Verbesserung der Sicherheit und Effizienz beim Bunkern.
„Die EOI-Vorschläge sollten auch Maßnahmen zur Abschwächung des Problems des Methanschlupfes auf einer Well-to-Wake-Basis umfassen“, heißt es in einem offiziellen Statement.
Teilnehmer an der Interessenbekundung müssen demnach keine bestehenden LNG-Bunkerlizenznehmer sein. Sie sollen Modelle vorschlagen und nach einer Vorauswahl sollen Versuche in Singapur durchgeführt werden, um die betriebliche Machbarkeit und Sicherheit der vorgeschlagenen Lösung zu überprüfen. Die aus dem EOI und den Versuchen gewonnenen Erkenntnisse werden in die Überprüfung des LNG-Genehmigungsrahmens durch die MPA einfließen, einschließlich der Verbesserung des Angebots, um den Bunkerbedarf der Industrie besser zu decken.