Installierte Windkraftanlage im Winpark Borkum Riffgrund 3 © Ørsted

Im Windpark „Borkum Riffgrund 3″ ist die letzte Turbine erfolgreich installiert worden. Mit 913 MW ist es der bislang größte Windpark in Deutschland.

Rund sechs Monate hat Ørsted zusammen mit den Unternehmen Cadeler und Seaway7 etwa 72 km vor der niedersächsischen Küste insgesamt 83 Anlagen aufgebaut. Eigentümer sind zu gleichen Teilen Ørsted und Nuveen Infrastructure. [ds_preview]

„Die Installation der letzten Anlage in unserem mit Abstand größten Offshore-Windpark in Deutschland ist ein großer Erfolg – danke insbesondere an unsere KollegInnen für ihren Einsatz in der Nordsee“, sagt Jörg Kubitza, Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland. „Mit der installierten Kapazität von ’Borkum Riffgrund 3’ erreichen wir nun insgesamt nahezu 2,5 GW und unterstreichen unsere Rolle als größter Betreiber von Offshore-Windenergie.“

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Installation einer Windkraftanlage in Borkum Riffgrund 3 © Ørsted

Das Projekt werde nach Inbetriebnahme einen erheblichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Industriekunden leisten – in einer Größenordnung, die so nur Windenergie auf dem Meer leisten kann. Das dafür nötige Geschäftsmodell, basierend auf langfristigen Stromabnahmeverträgen, werde in dieser Form so erstmals in Deutschland für Offshore-Wind angewandt.

„Dieses wegweisende Projekt steht für das anhaltende Engagement von Nuveen Infrastructure für die Dekarbonisierung des Energiesektors“, sagt EJordi Francesch, Geschäftsführer Renewable Energy Investments bei Nuveen Infrastructure. „Es unterstreicht auch unsere Fähigkeit, komplexe Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien zu realisieren, die die globale Energiewende vorantreiben.“ In Zusammenarbeit mit Ørsted will das Unternehmen langfristiges, nachhaltiges Wachstum fördern und einen wichtigen Beitrag zur grünen Transformation in Deutschland leisten.

„Ein großer Dank gilt unserem Projektteam, das über die vergangenen Jahre für die Vorbereitung und Durchführung der Installation der Windkraftanlagen großartige Arbeit geleistet hat“, betopnt Felix Gschnell, Projektdirektor von „Borkum Riffgrund 3″. Insbesondere in dieser komplexen und herausfordernden Marktsituation ein so großes Projekt erfolgreich umzusetzen sei eine herausragende Leistung. „Ich möchte mich in dem Zuge auch bei unseren Partnern, Siemens Gamesa, Cadeler und Seaway7, für die sehr gute Zusammenarbeit bedanken, die diesen Meilenstein möglich gemacht hat.“

Grüner Strom für die Industrie

„Borkum Riffgrund 3″ ist der erste Offshore-Windpark weltweit, der ohne Subventionen bezuschlagt wurde. Die Zuschläge erhielt Ørsted in den Offshore-Wind-Ausschreibungen 2017 und 2018 zu einem Preis von null Euro Einspeisevergütung pro MWh – erstmalig für Offshore-Wind. Ermöglicht wird die Realisierung des Projekts vor allem durch langfristige Stromabnahmeverträge (Corporate Power Purchase Agreements – CPPA), die Ørsted mit Industrie- und Technologiekunden geschlossen hat.

786 Megawatt der Gesamtkapazität werden durch die Unternehmen Amazon (350 MW), BASF (186 MW), Covestro (100 MW), Energie-Handels-Gesellschaft/REWE Group (100 MW) und Google (50 MW) nach kommerzieller Inbetriebnahme des Windparks abgenommen. Die Laufzeiten der jeweiligen Verträge umfassen 10 bis 25 Jahre. Die Vereinbarungen schaffen sowohl für den Projektentwickler Ørsted als auch für die Abnehmer langfristige Preissicherheit.

Ørsted verdoppelt deutsche Offshore-Wind-Kapazität

Die letzte Anlage in Borkum Riffgrund 3 wurde durch das Errichterschiff „Wind Osprey“ von Cadeler installiert. Zusätzlich wurde die Installation der Anlagen zu gleichen Teilen auch durch die „Seaway Ventus“ vom Unternehmen Seaway7 durchgeführt. Die Anlagen stammen von Hersteller Siemens Gamesa, mit einer Nennleistung von jeweils elf Megawatt – das aktuell größte Modell in deutschen Gewässern. „Borkum Riffgrund 3″ umfasst eine Fläche von rund 75 km². Parallel dazu erfolgte die Installation des Offshore-Windparks Gode Wind 3, dessen vollständige kommerzielle Inbetriebnahme zeitnah bevorsteht.

Beide Projektstandorte liegen nahe der bestehenden Windparks des Unternehmens, „Borkum Riffgrund 1” und „Borkum Riffgrund 2” sowie „Gode Wind 1” und „Gode Wind 2″. Mit den zwei zusätzlichen Windparks verdoppelt sich die installierte Offshore-Windkraft-Kapazität von Ørsted in Deutschland nahezu auf rund 2,5 Gigawatt Leistung, was umgerechnet der Versorgungskapazität für etwa 2,5 Millionen deutsche Haushalte entspricht. Wie für die bisherigen Offshore-Windparks von Ørsted, erfolgt der Betrieb und die Wartung vom ostfriesischen Norden-Norddeich sowie Emden aus.

„Borkum Riffgrund 3″ wurde als erster Offshore-Windpark von Ørsted in Deutschland ohne Offshore-Umspannstation (OSS) gebaut. Das neue Anschlusskonzept sieht eine direkte Verbindung der Windenergieanlagen mittels 66-kV-Anschlusskabeln zu der Offshore-Konverterplattform „DolWin Epsilon“ von Übertragungsnetzbetreiber Tennet vor. Diese soll in 2025 installiert werden. Eine vollständige Inbetriebnahme des Windparks wird für das erste Quartal 2026 erwartet.