IMO, Recycling, Verschrottung, Scrapping
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Vier Jahre nach einer Razzia in den Büros von Teekay Offshore (heute Altera Infrastructures) in Stavanger hat Norwegen jetzt eine hohe Geldstrafe verhängt. Die Reederei habe illegal zwei Schiffe zum Scrapping nach Indien exportiert, heißt es.

Bei den beiden Schiffen handelt es sich um Shuttletanker, die in der Nordsee eingesetzt worden waren. Dort verschifften sie Öl von größeren Tankern zu Häfen. [ds_preview]

Zwei Schiffe illegal verschrottet

Laut der norwegischen Behörde zur Untersuchung und Verfolgung von Wirtschafts- und Umweltverbrechen (Økokrim) dürfen Shuttletanker in der Nordsee maximal 20 Jahre lang im Einsatz sein. Beide Schiffe wurden im Jahr 1998 gebaut und nach Ablauf der Zeit aus dem Verkehr gezogen und unter der Flagge von Panama registriert.

Die »Navion Britannia« (124.000 dwt) verließ Norwegen im März 2018 in Richtung Indien, die »Alexita Spirit« (127.000 dwt) folgte vier Monate später. Beide Schiffe wurden dort an einem Strand demontiert.

Laut eigener Aussage hat Altera bereits im Jahr 2017 vier Schiffe nach Indien exportiert, wo sie auf Recyclinganlagen verschrottet wurden, die den Bestimmungen der Hongkong-Konvention entsprechen. Vor der Auswahl habe man die Anlagen selbst besichtigt, heißt es in einer Mitteilung. Weiterhin sei das Unternehmen während der 6 bis 8 Monate dauernden Verschrottung der Schiffe mehrfach vor Ort gewesen.

750.000 $ Strafe für Altera

Dennoch sieht sich Altera heute mit einer Strafe in Höhe von 750.000 $ konfrontiert. Sie gründet sich auf norwegisches Recht, das besagt, dass Firmen die Zustimmung der norwegischen Regierung brauchen, um Schiffe zum Scrapping zu exportieren. Diese habe Altera nicht vorgelegen.

Bei der Verschrottung an Stränden (»Beaching«), wie sie in Alang, Indien, stattfindet, gelangen unter anderem Schwermetalle und weitere Schadstoffe in die Umwelt. Die Praxis steht weltweit in der Kritik, doch es gibt in der Schifffahrt bereits einige positive Entwicklungen: So verfügen einige Werften bereits über moderne Anlagen, die der Hongkong-Konvention entsprechen und negative Folgen für die Umwelt vermeiden.