Schattenflotte, Sanktionen, Russland, Öltanker, EU
Greenpeace-Aktivisten blockieren immer wieder Tanker mit russischem Öl Activists in RHIB boats, and kayaks, place themselves in the path an oil tanker on its way from Russia to a European port. Greenpeace calls on Europe to reject and ban any import of fossil fuels from Russia that fuel the conflict in Ukraine, and to rapidly phase out all fossil fuels to fight the climate crisis and protect humanity.
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Anrainerstaaten der Ostsee führen eine diplomatische Kampagne gegen die russische Schattenflotte: Russland exportiert ein Drittel seines Öls auf dem Seeweg durch dänische Gewässer, doch viele der Schiffe sind überaltert und unzureichend versichert.

»Es besteht ein breiter Konsens darüber, dass die Schattenflotte ein internationales Problem ist und dass internationale Lösungen erforderlich sind«, so der dänische Außeminister Lars Løkke Rasmussen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Er führe Gespräche mit Nachbarstaaten, um die Schattenflotte an der Durchfahrt zu hindern. Das brachte ihm eine Rüge des russischen Botschafters Wladimir Barbin in Kopenhagen ein.[ds_preview]

Skandinavien geht gegen Schattenflotte vor

Dieser bezeichnete es als falsch, dass Dänemark versuche, die freie Schifffahrt einzuschränken. Nicht Russlands Schiffe und Öl seien die Bedrohung für Sicherheit und Umwelt, sondern die westlichen Sanktionen, die in Folge des Ukrainekriegs gegen Russland verhängt worden sind. Er berief sich auf den Kopenhagener Vertrag von 1857, der die ungehinderte Durchfahrt garantiert und nach wie vor gültig sei.

Gemeinsam mit Dänemark haben auch Finnland und Schweden ihre Bemühungen gegen russische Tanker verstärkt. So führt Schweden bereits seit längerem eine diplomatische Kampagne gegen die Schattenflotte, da man wegen der Umweltfolgen besorgt ist.

Das finnische Ministerium für Verkehr und Kommunikation erklärte Anfang des Monats, dass Ölverschmutzungen durch ältere, unzureichend versicherte Schiffe ein großes Risiko darstellen, insbesondere im Winter. Finnland forderte die EU daher auf, präventiv ein Schiff zu kaufen, dass Ölverschmutzungen in der nördlichen Ostsee bekämpfen könne.

Griechenland sperrt Umschlagsgebiet

Einen Schritt weiter ist man in Griechenland: Die griechische Marine hat seit dem 1. Mai ein Gebiet südöstlich von Peloponnes für die Durchfahrt gesperrt, wie Lloyd’s List berichtete. Offiziell beruft man sich auf militärische Übungen, doch in der Region (6 sm vor der Küste Lakoniens) waren in den letzten Jahren immer wieder Tanker mit russischem Öl gesichtet worden.

Der neue »Hotspot« für russische Tanker im Mittelmeer ist derzeit ein Küstenabschnitt im östlichen Marokko, nahe der Stadt Nador. Hier werden große Mengen an Öl aus Russland von kleineren Schiffen auf große Tanker umgeschlagen, um weitertransportiert zu werden.