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Der Chartermarkt für Offshore-Schiffe ist von verschiedenen Faktoren beeinflusst und zeigt sich entsprechend differenziert. Die HANSA veröffentlicht in Kooperation mit Global Renewables Shipbrokers (GRS) einen Marktbericht mit den wichtigsten Fakten zu Raten und neuen Entwicklungen. Besonders erwähnenswert im letzten Halbjahres­zeitraum war der erneut ansteigende Ölpreis, der für 2018/19 auch wieder eine steigende Nachfrage nach Offshore-Tonnage in der Nordsee mit sich bringen könnte

Jack-Up Tonnage Weiterhin setzt sich klar der Trend fort, dass Jack-Up-Tonnage der dritten Generation mit[ds_preview] Krankapazität größer 1.000t auch gute und stabile Beschäftigungsquoten während der Wintermonate und insbesondere in der Errichtung von Fundamenten für Windenergieanlagen erzielt. Für die Sommermonate 2018 wurde zudem bereits Tonnage der zweiten und dritten Generation für anstehende und langfristig geplante Betriebs- und Überholungskampagnen in Offshore-Windparks gesichert. Weitere Anfragen für Jack-Up-Tonnage erhalten die Reeder über alle Generationen zudem auch aus dem wieder erstarkten Markt für Öl und Gas (Q4 2017: Brent +15%). Für die Sommerperiode 2018 kann es somit saisonbedingt zu ersten Engpässen für kurzfristig benötigte Jack-Up-Tonnage kommen. Das Preisniveau für diese Einheiten wird aber mittelfristig nur eine leichte bis moderate Charterratenerhöhung aufweisen. Interessant bleibt die Fortsetzung des Trends zur Nutzung von Errichterschiffen für die Unterbringung von Personal. Insbesondere bei der Inbetriebnahme von Offshore-Umspannstationen hat sich die Nutzung von Tonnage dieser Art über die letzten drei Jahre bewährt. Nicht selten können so kurzfristig Unterbringungskapazitäten für bis zu 180 Techniker geschaffen werden. Zeitsparende Personentransporte über die Helikopterlandedecks der Jack-Ups erhöhen insbesondere in den Wintermonaten die Effizienz und die Planbarkeit solcher Projekte. Für das Jahr 2018 werden acht Neubauten in diesem Segment vorrangig für den fernöstlichen Offshore-Wind-Sektor, sowie ein Neubau (zweite Generation) für den europäischen Markt erwartet. Crew Transfer Vessel (CTV) In den Wintermonaten Oktober bis März liegen die Charterraten für Crew Transfer Vessels (CTV) traditionell niedriger als im Sommer, da in dieser Zeit weniger dieser Schiffe benötigt werden. Dennoch konnten sich die Charterraten auch in den letzten Monaten auf einem vergleichsweise hohen Niveau festigen. Insbesondere für CTVs mit Kapazität für 24 Pax war kaum ein Unterschied zu den Charterraten des letzten Sommers festzustellen. Im Gegenteil, Schiffe mit einer Länge über 24m konnten dank der starken Nachfrage teilweise noch höhere Tagesraten erzielen. Erwartet wird für den Sommer 2018 eine sehr hohe Nachfrage nach 24 Pax-CTVs, die der Markt jedoch nicht aufweist. Der Großteil dieser Schiffe mit einer Länge über 24m ist bereits jetzt langfristig von verschiedenen Projekten eingechartert worden und wird entsprechend für den Spot-Markt dieses Jahr nicht zur Verfügung stehen. Auch viele Neubauten, die in diesem Jahr auf den Markt kommen, haben bereits gültige Verträge und finden direkt in bevorstehenden Projekten Beschäftigung. Auch für CTVs mit einer Kapazität für 12 Pax und über 21m Länge wird eine ähnliche (sehr gute) Auslastung erwartet. Demnach dürften die Charterraten im Sommer 2018 ein steigendes Niveau gegenüber 2017 aufweisen. Dive Support Vessel/DP2 (DSV) Der Nordsee-/Ostsee-Subsea-Markt war in den vergangenen Monaten sowohl für die Reeder als auch für die Charterer dieser Schiffe, z.B. Tauchfirmen, verhältnismäßig ruhig. Vereinzelt wurden große Subsea-Schiffe zu sehr niedrigen Raten als W2W-Schiffe verchartert, um ein Aufliegen für die Wintersaison zu verhindern. Während auf der Angebotsseite generell weit mehr Schiffe vorhanden sind, als von den Charterern für Projekte benötigt werden, sorgt die Wintersaison mit teilweise widrigen Witterungsbedingungen dafür, dass die meisten Projekte erst im zweiten oder dritten Quartal des Jahres begonnen und durchgeführt werden. Der kurzzeitig auf ca. 70$ gestiegene Preis pro Barrel Rohöl sorgt im Öl- und Gas-Markt für Optimismus, was die Projekt-Pipeline, insbesondere im Bereich IMR (Inspection, Maintenance and Repair) von Unterwasserstrukturen, angeht. Dies dürfte langfristig zu einem Anstieg der Nachfrage und vermutlich somit auch zu einem Anstieg der Raten für Subsea-Schiffe führen, was sich auch gleichermaßen auf die Charterraten im Bereich Offshore-Wind auswirken würde. Service Operation Vessel