International

Print Friendly, PDF & Email

Mitsui OSK Lines (MOL) will künftig dem Transport von Flüssiggas[ds_preview] mehr Aufmerksamkeit widmen, anstatt den Überkapazitäten in der Containerschifffahrt weitere hinzuzufügen und damit noch tiefer in die Verlustzone zu rutschen. Von März bis Mitte Dezember vergangenen Jahres hat MOL seine Containerschiffe bereits von 115 auf 98 Einheiten reduziert. Nach Berechnungen von Drew­ry Shipping Consultants werden die Containerlinien insgesamt weltweit in diesem Jahr rund 20 Mrd. USD Verluste einfahren. Die gleiche Entwicklungspolitik will auch die Maersk Line vorantreiben: Anstelle der Containerschifffahrt sollen künftig Öl und Gas eine größere Rolle im Geschäft übernehmen.

Alphaliner gibt zwar noch keine Entwarnung, was die Überkapazitäten in der Containerschifffahrt betrifft, meint aber das berühmte »Licht am Ende des Tunnels« zu sehen. Grund dafür ist eine Reduzierung des Auftragsbestandes, bzw. der Zahl von Neubauten, die bis einschließlich 2011 in Fahrt kommen werden, durch Verschiebung der Ablieferungstermine, Auftragsannullierungen und Umwandlung von Aufträgen in andere Schiffstypen. Insgesamt würden so mehr als 1 Mio. TEU wegfallen bzw. weniger zulaufen als noch Anfang des Jahres geschätzt. Auch habe sich die Zahl der Abwrackungen über die Erwartungen hinaus erhöht. In den Monaten bis Oktober 2009 seien 380.000 TEU an die Abbruchwerften gegangen, bis Ende Dezember 2011 würden weitere 500.000 TEU hinzukommen. Insgesamt sind in den ersten elf Monaten 2009 247 Containerschiffe mit 986 663 TEU neu in Fahrt gekommen. Weitere 95.000 TEU wurden bis Jahresende erwartet. Anfang Dezember haben 572 Schiffe mit 1,52 Mio. TEU beschäftigungslos aufgelegen.

Nach Informationen von BIMCO ist die Ablieferung eines jeden sechsten der 5.705 noch auf den Werften der Welt im Auftrag befindlichen Schiffe in der vereinbarten Zeit mehr als unsicher. Rein auf Containerschiffe bezogen ist es jeder fünfte Neubau. Den Vogel schoss dabei die ZIM ab, der es gelang, die Ablieferung eines bei Hyundai Samho georderten 10.070-TEU-Schiffes von September 2009 auf 2015 zu verschieben.

Auf »slow steaming« folgt nun »extra slow steaming«. Das jedenfalls hat APL für zwei Transpazifik loops angekündigt, und zwar im Rahmen des NWA Service für den SAX loop und für den PS-2 loop. Für beide Dienste werden nun jeweils mehr als sieben anstatt sechs Wochen Reisedauer benötigt bei Einfädelung jeweils eines siebten Schiffes.

Australien

Nach einer Ausschreibung hat die Regierung des Bundesstaates New South Wales Hutchison Whampoa den künftigen Betrieb des dritten Containerterminals in Sydney übertragen. Er soll nach Investitionen von gut 890 Mio. USD 2012 zur Verfügung stehen. Die Regierung erwartet durch den Betrieb des Terminals die Schaffung von 9.000 neuen Arbeitsplätzen.

Belgien

Die Vogelschutzorganisation »Vogelbescherming Nederland« hat ihre Klage gegen den Aushub der Westerschelde zurückgezogen, womit der seit Juli verhängte Baustopp für die Vertiefung des niederländischen Teils der Schelde endete. Die Region Flandern hatte im Fall eines dauernden Baustopps mit völkerrechtlichen Schritten gedroht. Eigentlich hätten die Niederlande die Aushubarbeiten bis Ende 2009 abschließen müssen. Wie es heißt, kostet der Verzug dem Hafen Antwerpen jährlich 70 Mio. €. Der ist, wie andere auch, voll von der weltweiten Rezession getroffen. Nach ersten Erhebungen wird der Containerumschlag um 16 % auf 7,7 Mio. TEU zurückgehen. Wie es weiter heißt, soll es im vierten Quartal des vergangenen Jahres jedoch bereits wieder eine deutliche Aufwärtsbewegung gegeben haben.

China

Die Verwaltung der Sonderwirtschaftszone Hongkong hat eine deutliche Senkung der Lotskosten bekannt gegeben. Damit fügt sich der Hafen in die Reihe derer ein, die mit Kostenreduzierungen die Attraktivität ihrer Standorte auch in den aktuellen Krisenzeiten erhalten wollen. Inzwischen sind auch weitere Umschlagergebnisse Hongkongs bekannt geworden. Danach sind im 3. Quartal 2009 bei 64,4 Mio. t Gesamtaufkommen 4 % weniger als im 3. Quartal des Vorjahres umgeschlagen worden – einkommend 36,3 Mio. t (-2 %), ausgehend 28,1 Mio. t (-7 %). In den ersten neun Monaten des Jahres ist der Gesamtumschlag im Vergleich zum Vorjahr um 10 % auf 178,3 Mio. t zurückgegangen. Deutlich sind auch die Einbußen in den Containerverkehren. In diesem Bereich ging der Umschlag im 3. Quartal um 16 % auf 5,6 Mio. TEU zurück. Der Umschlag beladener Container ging um 13 % auf 4,8 Mio. TEU zurück, der von leeren Boxen um 28 % auf 0,8 Mio. TEU. In den ersten neun Monaten gingen 15,5 Mio. TEU über Kaikanten – ein Minus von 17 %. Im November lag das Ergebnis bei 1.763.000 TEU, 6,3 % weniger als im November 2008.

In Hongkong ist mit dem Bau der Hongkong-Zhuhai-Macao-Brücke begonnen worden. Die Kosten für das 30 km lange Bauwerk werden mit mehr als 2 Mrd. US$ angegeben. 1 Mrd. US$ trägt Beijing. 989 Mio. US$ steuert Hongkong bei, 290 Mio. US$ Macao.

APM Terminals hat sein Regionalhauptquartier für die Asien-Pazifik-Region nach Shanghai verlegt und ist dort als APM Terminals Management (Shanghai) Co. Ltd. registriert. Betrieben werden Terminals in China (Dalian, Tianjin, Qingdao, Shanghai, Xiamen, Guangzhou, Dachan Bay und Yantian), in Taiwan (Kaohsiung), in Malaysia ( Tanjung Pelepas), in Thailand (Laem Chabang), in Vietnam (Cai Mep) und in Japan (Kobe und Yokohama).

Der Hafen Ningbo Daxie meldet für die ersten zehn Monate ein Umschlagwachstum um 13,4 %. Nach einer neueren Meldung soll sich das gesamte Handelsvolumen im November um 20,2 % auf 5,3 Mrd. US§ erhöht haben, wobei der größte Teil auf den Verkehr mit Taiwan entfiel. Die größten Handelspartner im November waren die Europäische Union (13,1 %), die USA (26,6 %), Taiwan (65,9 %) und Japan (22,7 %).

In den ersten zehn Monaten des Jahres sind im Hafen von Xiamen 124.900 TEU Transitcontainer umgeschlagen worden. Im Gesamtjahr 2008 waren es erst 100.000 TEU.

Im Boomhafen Shenzhen ist der Containerumschlag in den ersten zehn Monaten des Jahren verglichen mit dem Vorjahr um 18,1 % auf 14,8 Mio. TEU zurückgegangen.

Obwohl das Güteraufkommen im Weltseeverkehr deutlich zurückgegangen ist, konnte der Hafen Rizhao seinen Umschlag in den ersten elf Monaten um 22,8 % auf 170 Mio. t steigern und ist damit unter den Top-Häfen des Landes der am schnellsten wachsende. Im Gesamtjahr 2005 waren es erst 84,2 Mio. t gewesen.

Die Phase Zwei des Hafenteils Cuntan in Chongqing ist Ende vergangenen Jahren in Betrieb genommen worden. Es handelt sich um einen Terminal mit 59 ha Fläche und vier Liegeplätzen für 3.000-Tonner mit einer Umschlagkapazität von 420.000 TEU, 800.000 t Breakbulk-Ladungen und 150.000 Ro/Ro-Einheiten. Im Verlauf der Phase Drei sollen weitere Anlagen für den Umschlag von 560.000 TEU geschaffen werden.

Grand China Shipping (Yantai) Co. Ltd., der Linienschifffahrtszweig von Grand China Logistics hat zwei Inlands-Shutteldienste eingerichtet: Den Yingkou-Huangpu Shuttle Service und den Xingang, Huangpu, Quanzhou, Qinhuangdao Shuttle Service. Eingesetzt werden jeweils zwei 2000- bis 2700-TEU-Schiffe.

China Merchants Holdings (International) hat mit der Qingdao New Qianwan Container Terminal Co. ein 50:50-Joint Venture für den Bau und Betrieb eines Containerterminals mit neun Liegeplätzen in Qingdao gebildet. Die Investitionskosten werden mit 911 Mio. US$ angegeben. Für das Gesamtjahr 2009 erwartet der Hafen einen Umschlag von 10,2 Mio. TEU, im November waren bereits 9,4 Mio. TEU erreicht, 2,3 % mehr als 2008. Der Güterumschlag insgesamt stieg auf über 300 Mio. t und lag damit um 5 % über dem des Vorjahres.

In den Häfen der Provinz Shandong hat sich der Containerumschlag in den ersten elf Monaten fast genau wieder auf Vorjahreshöhe eingependelt. 12,03 Mio. TEU gingen über die Kaikanten. Der Gesamtgüterumschlag wuchs sogar um 11,6 % auf 673 Mio. t., 386 Mio. t entfielen dabei auf den Außenhandel, ein Plus von 11,3 % gegenüber dem Vorjahr.

Der Containerumschlag in den Haupthäfen des Landes hat im November im Vergleich mit dem November des Vorjahres um 4,2 % zugenommen. Der Gesamtumschlag stieg in den ersten elf Monaten um 8 % auf 6,6 Mrd. t.

Frankreich

Die Pläne, den Containerumschlag in Le Havre in 2010 auf 6 Mio. TEU und den Marktanteil in der Nordrange der Häfen auf 9 % zu bringen, nehmen Gestalt an. Vorgesehen sind dafür und für umfangreiche weitere zu bringen Ausbaumaßnahmen bis 2013 Investitionen in Höhe von 700 Mio. €.

Während das Gesamtgüteraufkommen in Marseille Fos in den ersten zehn Monaten um 35 % rückläufig war, nahm der Containerumschlag am Tiefseeterminal um 25% auf 589 600 TEU zu.

Großbritannien

Der an der englischen Nordostküste gelegene Hafen Teesport hat beim Containerumschlag im vergangenen Jahr zum ersten Mal die 100.000-TEU-Marke übersprungen. Sie wurde bereits im November überschritten.

Indien

Die indische Gammon Infrastructure Projects Ltd. will den 50 %-Anteil der spanischen Dragados Servicios Portuarios y Logisticos SL an dem gemeinsamen 50:50-Joint Venture Indira Container Terminal Pvt Ltd. übernehmen. 24 % sollen sofort gekauft werden, die restlichen 26 % drei Jahre nach Betriebsbeginn des Terminals.

Nach einer offiziellen Verlautbarung soll der International Container Transshipment Terminal (ICTT) in Vallarpadam, der dort mit Unterstützung von DP World gebaut wird, im März in Betrieb genommen werden.

Jordanien

In Aqaba sind die Ausbaumaßnahmen für den Hafen angelaufen. Investiert werden bis 2013 235 Mio. US$. Geplant ist in diesem Zusammenhang auch der Ausbau des von APM Terminals betriebenen Container Terminals in mehreren Schritten bis auf eine Jahresumschlagkapazität von 2 Mio. TEU in 2013.

Kanada

Die Sydney Marine Group, Nova Scotia, sucht Investoren für den Bau eines Containerterminals der bereits 2012 in Betrieb gehen soll. Hauptinteressent war bisher die französische Galaxy SARL, die jedoch wegen der weltweiten Rezession in Schwierigkeiten geraten ist.

Niederlande

Die Zentral-, Provinz- und Stadtregierung scheinen sich über die Finanzierung des Baus einer größeren Schleuse für den Hafen von Amsterdam geeinigt zu haben. Sie soll ab 2016 für den Schiffsverkehr zur Verfügung stehen und die 45 m breite Noordersluis ersetzen, durch die 80 % der Ladungen den Hafen erreichen. Als Kosten sind 700 Mio. € veranschlagt.

Auch Rotterdam, Europas größter Containerhafen, muss schmerzliche Verluste Hinnehmen. Nach ersten Schätzungen ging der Containerumschlag um 10 % auf 9,8 Mio. TEU zurück. Der Gesamtumschlag reduzierte sich um 8,5 % auf 385 Mio. t

Peru

Die Maersk Line will nach einem kürzlich geschlossenen Übereinkommen den DP World Terminal Muelle Sur in Callao bedienen. Der Terminal, ein Projekt, das auf der so genannten »Grünen Wiese« entstanden ist, soll nach jetziger Einschätzung mit einer Jahresumschlagkapazität von 850.000 TEU zwischen April und Mai 2010 in Betrieb genommen werden. An 650 m Kailänge mit einer Wassertiefe von 16 m stehen dann sechs Super-Post-Panamax-Brücken zur Verfügung.

Philippinen

Der Mindanao Container Terminal (MCT), der von der International Container Terminal Services (ICTSI) betrieben wird, hat 2009 einen Durchsatz von 115.000 TEU erreicht, 5,5 % mehr als im Vorjahr. Ein angesichts der weltweiten Wirtschaftkrise durchsaus beachtliches Wachstum, das vor allem dem Export landwirtschaftlicher Produkte zugeschrieben wird. Allerdings ist der erreichte Umschlag immer noch weit von der Gesamtkapazität des Terminals entfernt, der mit 270.000 TEU angegeben wird.

Russland

Im Vergleich mit den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres ist der über den St. Petersburger First Container Terminal laufende Containerumschlag um 13,1 % auf 954.020 TEU zurückgegangen. Im Monat November konnte allerdings mit 101.804 TEU ein neuer Rekord aufgestellt werden. Die Anzahl der Boxen lag um 9,9 % über dem Novemberergebnis des Vorjahres. Zum Vergleich: In Novorossiysk gingen im November 10.768 TEU über die Kaikanten, 13,8 % weniger als im Jahr davor.