Niedersachsen will Kohle- und Projektumschlag fördern

Print Friendly, PDF & Email

Der Ausbau der niedersächsischen Seehäfen wird trotz dem zweiten Umschlagrückgang in Folge[ds_preview] planmäßig fortgesetzt. Dieses Jahr sollen 110 Mio. € verbaut werden, um die Kapazitäten zu erweitern. Rechnet man die Ausgaben für den Bau des JadeWeserPorts in Wilhelmshaven sind es über 180 Mio. €. Die Projekte seien erforderlich, »damit wir an den Wachstumszahlen partizipieren können, die bald zu erwarten sind«, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode Anfang Februar in Oldenburg. Den Schwerpunkt der Maßnahmen bilden die Verlängerung des Niedersachsenkais in Brake, der Ausbau der Offshore-Basis in Cuxhaven, die Sanierung der Nesserlanderschleuse in Emden sowie der Ausbau der Kohleumschlagkapazitäten in Wilhelmshaven. Der Jadeport soll nicht nur zu einer Containerdrehscheibe, sondern auch zu einem zentralen Kohleimporthafen für deutsche Kraftwerke ausgebaut werden. Dazu wird die Niedersachsenbrücke für 25 Mio. € generalüberholt, so dass künftig Capesize-Bulker bis 200.000 t Tragkapazität effektiv abgefertigt werden können.

Im vergangenen Jahr sank das Güteraufkommen in den Häfen um 16 % auf 52,4 Mio. t, wobei vor allem hohe Einbußen bei Mineral- und Rohöl, Neufahrzeugen, Forstprodukten und Stahl zu Buche schlugen. Schon 2008 war der Umschlag leicht rückläufig. Die Talsohle sei aber bereits durchschritten und der langfristige Wachstumstrend immer noch in Takt, »wir rechnen für dieses Jahr mit einem Zuwachs von drei bis vier Prozent«, betonte Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer des Hafenmarketingverbands Seaports of Niedersachsen. Durch Einführung von Kurzarbeit sei es den Unternehmen gelungen, die Beschäftigtenzahlen in den Häfen stabil bei über 17.000 zu halten. Entlassungen hätten nur vereinzelt und in geringem Umfang stattgefunden, sagte Bullwinkel. Unterdessen bahnen sich auf der administrativen Ebene der niedersächsischen Häfen offenbar Veränderungen an. Dem Vernehmen nach sollen im Wirtschaftsministerium in Hannover die bislang getrennten Zuständigkeiten für die allgemeine Hafenverwaltung (Niedersachsen Ports) und den geplanten JadeWeserPort zusammengeführt werden. Dadurch sollen Kompetenzgerangel vermieden und das Projektmanagement gestärkt werden, wie aus informierten Kreisen verlautet. Bode erklärte hingegen, dass alle Mitarbeiter bislang dieselben Verantwortlichkeiten wie vorher hätten. Eine Neuordnung zur Optimierung der Abläufe wollte der Minister aber nicht ausschließen.