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Laut einer Pressemitteilung hat das Unternehmen zwei seiner Modernisierungspakete »Slow Steaming Upgrade Kit« an die Reederei Jüngerhans, Haren, verkauft. Damit ist die Zahl der vom finnischen Motorenhersteller gelieferten Anlagen, die das Fahren im Niedriglastbereich ermöglichen, auf insgesamt 12 gestiegen.

Die beiden 1997 gebauten Jüngerhans-Schiffe sind mit 7-Zylinder RTA62U Hauptmaschinen von Wärtsilä ausgerüstet. Durch den Einbau der Upgrade[ds_preview] Kits wird eine enorme Brennstoffersparnis durch »Slow Steaming« erzielt.

Herm Jüngerhans, Geschäftsführer der Reederei, begründet die Entscheidung: »Das Wärtsilä Modernisierungspaket ›Slow Steaming Upgrade Kit‹ bietet diesen Schiffen mehr Flexibilität bei der Anpassung an die aktuellen Herausforderungen des Markts. Das Paket ermöglicht es, die Schiffe dauerhaft im Niedriglastbereich zu betreiben und dadurch massiv Kosten zu sparen, andererseits aber bei Bedarf das volle Leistungspotential abzurufen«.

Das Fahrens im Niederlastbereich hat mehrere Effekte. Einerseits werden Brennstoffkosten gespart, andererseits setzen die Linien mehr Schiffe auf ihren Routen ein und bauen somit Überkapazitäten ab. Insbesondere in der Containerfahrt setzt sich diese Denkweise mehr und mehr durch.

Im Jahr 2008 führte Wärtsilä das Modernisierungspaket »Slow Steaming Upgrade Kit« für Schiffe mit langsam laufenden Wärtsilä RTA und RT-flex Motoren ein. Jürgen Gerdes, Director Services in der Schweiz, erklärt dazu: »Das Slow Steaming Upgrade Kit erweitert den Lastbereich des Motors für den Dauerbetrieb und senkt den spezifischen Brennstoffverbrauch (brake specific fuel consumption, BSFC) im Niedriglastbereich wesentlich« Das Slow Steaming Upgrade Kit ermöglicht einen kontinuierlichen Motorenbetrieb zwischen 10 und 100 %, ohne eine Verringerung der Maximallast in Kauf nehmen zu müssen. Gleichzeitig wird das Risiko eines Motorschadens durch Verschmutzung und Überhitzung von Komponenten gesenkt. Die erreichbaren BSFC-Werte hängen stark von der NOx-Emissionsbilanz über dem gesamten Lastbereich ab. Für Schiffe, die den IMO-NOx-Emissionsbestimmungen unterliegen, werden die Einschränkungen durch die Emissionsgrenzwerte von Fall zu Fall einzeln berechnet und entsprechend individuell angepasste Lösungspakete angeboten.

Herm Jüngerhans ergänzt: »Betriebliche Flexibilität war ein wichtiges Kriterium bei unserer Entscheidung, Wärtsiläs Lösung zu wählen. Wir erwarten, dass das Upgrade Kit unseren Schiffen weitere Wettbewerbsvorteile bringt. Wir wollten eine zuverlässige Slow Steaming Lösung, um auf dem Markt attraktiv unsere Schiffe zu platzieren«.

Zahlreiche Betriebsergebnisse liegen zwischenzeitlich vor. Bei einem 8-Zylinder Wärtsilä RTA62U waren im optimalen Lastbereich Brennstoffeinsparungen von 6 bis 10 g/kWh möglich. Weil das mögliche Sparpotential stark von der Anzahl der Turbolader abhängt, liegen die Einsparungen bei einem 12-Zylinder Wärtsilä RT-flex96C Motor mit drei Turboladern im Bereich von 8 bis 12 g/kWh. Die Schiffe konnten positive Erfahrungen verzeichnen und es bleibt den verantwortlichen für den Schiffsbetrieb überlassen, wann man sich für das Fahren im Niedriglastbereich entscheidet und wann nicht.