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Seit dem Einbruch im Weltseeverkehr als Folge der internationalen Finanzkrise vom Beginn[ds_preview] des 4. Quartals 2008 an wurden nach Recherchen der Consultantfirma AXS Alphaliner die Aufträge für den Bau von 140 Containerschiffen mit einer Stellplatzkapazität von 436.000 TEU storniert. Das sind, so Alphaliner, 6,7 % des Orderbuches von 6,51 Mio. TEU, wie es am 1. Oktober 2008 bestanden hat. 27 Aufträge wurden in andere Schiffstypen umgewandelt. Die mit 54 Einheiten zahlenmäßig größte Anzahl der stornierten Aufträge entfiel auf Schiffe in der Größenklasse 1.000 bis 1.800 TEU. Mit 22 % der Orders bzw. 52 % der Stellplatzkapazität waren Schiffe mit 4.000 TEU oder mehr besonders betroffen. Laut Alphaliner entfielen 98 der 140 Stornierungen auf deutsche Besteller.

Das Containeraufkommen in den ostgehenden Pazifikverkehren zwischen Asien und den US-Küsten fiel im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2008 um 15,3 % auf 10,1 Mio. TEU zurück. Seit Mitte 2008 wurden 17 Strings von den seinerzeit 70 wöchentlichen strings eingestellt. Die gegenwärtige Transportkapazität ist laut Alphaliner 20 % geringer als in der Hochzeit von 2008.

Die Hamburg Süd hat in den vergangenen Monaten 3.000 Reefer-Container vom Typ PrimeLINE des Herstellers Carrier Corp. beschafft. Die neuen Boxen sind einerseits deutlich energiesparender als die bisher eingesetzten Typen, womit andererseits auch eine erhebliche Einsparung an CO2-Emissionen erreicht wird. Erwähnt wurde eine Summe von 70.000 t über die Lebenszeit der Container, was dem Ausstoß von 1.000 Autos während des gleichen Zeitraums entspräche.

China

Die Ausbauphase 4 des Qingdao Qianwan Container Terminals hat nach erfolgreicher regierungsseitiger Abnahme den Betrieb aufgenommen. Der Bauabschnitt hat eine Kailänge von 1.320 m an einer Wassertiefe von 20 m und eine Umschlagkapazität von bis zu 2,4 Mio. TEU p. a. Im Verlauf des Januars wurden im Hafen 934.000 TEU umgeschlagen, 9,5 % mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Der Gesamtumschlag wuchs um 9,3 % auf 28,1 Mio. t, darunter der Umschlag von Außenhandelsgütern um 19 % auf 21,2 Mio. t.

In den Seehäfen der Provinz Shandong wurden im Januar 66,4 Mio. t Güter umgeschlagen, ein Plus von 26,9 % gegenüber dem Vorjahr. In Rizhao waren es 18,1 Mio. t (+35,6 %) und Yantai erreichte mit 12,6 Mio. t sogar einen Zuwachs von 62,3 %.

Auch in Tianjin nahm der Containerumschlag im Januar gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres signifikant zu, nämlich um 21,4 % auf 763.000 TEU. Der gesamte Güterumschlag wuchs um 12,7 % auf 31,9 Mio. t. Während der gesamten Winterperiode wurde der Hafen bzw. seine Zufahrt mit Eisbrecherhilfe offengehalten.

Zuwachs im Vergleich mit Januar 2009 meldet auch Dalian. Mit 423.000 TEU gingen dort 9 % mehr über die Kaikan­ten. Der Gesamtumschlag wuchs um 21,7 % auf 25,8 Mio. t.

In Yingkou gab es im Januar mit dem Umschlag von 309.000 TEU sogar 41 % Zuwachs gegenüber dem Januar des Vorjahres.

Signifikante Zuwächse für den Monat Januar meldet auch der im Nordosten gelegene Hafen Yingkou. Mit dem Umschlag von 309.000 TEU waren es im Containerbereich gegenüber dem Januar 2009 41 %, der Gesamtumschlag wuchs um 25 % auf 19,2 Mio. t.

Nach zehn Monaten kontinuierlichem Rückgang meldet Shenzhens Transportkommission erstmals wieder einen Zuwachs, nämlich um 29 % gegenüber dem Januar 2009 und 1,05 % gegenüber dem Vormonat.

Im Hafen von Lianyungang wurden im Januar 10,6 Mio. t Güter umgeschlagen, das waren 17 % mehr als im Januar des Vorjahres. Mit diesem Umschlagergebnis als Basis geht man vor Ort davon aus, das angestrebte Ziel – nämlich einen Jahresumschlag von 120 Mio. t zu erreichen – umsetzen zu können.

Hongkong meldet für Januar einen Umschlag von 1,8 Mio. TEU, das entspricht 17,1 % mehr als im Januar 2009.

Auch in Shanghai geht es wieder deutlich aufwärts. Nach einem Bericht von Xinhua wuchs der Containerumschlag im Januar um 18 % auf 2,24 Mio. TEU.

Gleiches gilt für die Häfen in der Provinz Fujian, wo es im ersten Monat des Jahres im Gesamtumschlag um 19,4 % auf 24,97 Mio. t wieder aufwärts ging. Fuzhou erreichte mit 6,93 Mio. t ein Plus von 15,8 %, Xiamen mit 11,15 Mio. t sogar eines von 41,6 %. Der Containerumschlag wuchs um 24,1 % auf 698.000 TEU. Mit 121.000 TEU erreichten Fuzhou dabei ein Wachstum um 39,5 %, Xiamen eines um 17,6 % auf 469.700 TEU. Beides sind Monatsrekorde.

Insgesamt zeigen Statistiken des Verkehrsministeriums, dass es in den Containerverkehren wieder deutlich aufwärts geht. So gab es im Januar im Vergleich mit dem Vorjahresmonat einen Zuwachs von 25,5 % auf 11,4 Mio. Boxen, womit der Stand von August 2008 wieder erreicht worden ist. Der Gesamtumschlag in den Häfen wuchs um 32,9 % auf 637 Mio. t. 439 Mio. t; davon gingen in den Seehäfen über die Kaikanten, 197 Mio. t in den Flusshäfen.

Griechenland

Die in der Massengutfahrt engagierte Diana Shipping, Athen, will mit 50 Mio. US$ 38 % der Anteile eines neuen Unternehmens erwerben, das sich zum Ziel gesetzt hat, Containerschiffe aufzukaufen, die gegenwärtig mehr als günstig im Markt zuhaben sind. Diana Shipping wird auch Managementpositionen in dem neuen Unternehmen besetzen.

Großbritannien

Der Außenhafen Great Yarmouth wurde unter dem Namen EastPort UK offiziell in Betrieb genommen. Der Hafen war im Sommer 2007 von der Great Yarmouth Port Company Limited gekauft und seitdem für knapp 92 Mio. € ausgebaut worden. Bislang haben drei Mieter langfristige Verträge unterschrieben: PSA International, der britische Getreidehändler Gleadell Agricultural Ltd. und Stema Shipping (UK) Ltd., ein Schotterlieferant. Von hier aus soll auch die Windfarm East Anglia Array betreut werden.

Indien

Der erste Containerterminal im Land, an dem Postpanamax-Schiffe abgefertigt werden können – eine staatlich geführte Anlage in Cochin –, geht nun nicht, wie geplant »in Kürze« in Betrieb, sondern erst Ende des Jahres.

Der Gesamtgüterumschlag in den Haupthäfen des Landes nahm im Januar, ver­glichen mit dem entsprechenden Monat des Vorjahres, um 13,3 % auf 51,3 Mio. t zu, das Containeraufkommen wuchs sogar um 31 % auf 60,8 Mio. TEU. Der Hauptanteil des Zuwachses ist den Häfen Paradip, Mormigao, Tuticorin und New Mangalore zuzuschreiben.

Jemen

Der jemenitische Hafen Aden will mindestens 270 Mio. US$ in Ausbauarbeiten investieren, um damit sein Ziel zu erreichen, ein regionaler Hub zu werden. Neben einer Erweiterung und Vertiefung der Hafeneinfahrt sollen die Infra- und Suprastruktur des bestehenden Containerterminals ausgebaut sowie zusätzliche acht Quadratkilometer Lagerfläche erschlossen werden. Innerhalb kürzester Zeit soll die Umschlagkapazität von derzeit 500.000 TEU auf 950.000 TEU p. a. steigen. Ein langfristiger Entwicklungsplan sieht vor, die Zahl der Liegeplätze von derzeit zwei auf fünf mit einer jährlichen Umschlagkapazität von 2,2 Mio. TEU zu steigern.

Jordanien

Der Aqaba Container Terminal, ein Joint Venture von APM Terminals, Global Terminal Network und der Aqaba Development Corporation, ist mit der Installation von zwei Ship-to-shore-Gantry Cranes verstärkt worden, um dem wachsenden Boxenumschlag entsprechen zu können, der allein in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres nach offiziellen Angaben um 25 % gewachsen ist. Die neuen Krane können Schiffe mit 18 Containerreihen nebeneinander bedienen und sollen 30 Moves pro Stunde schaffen. Bereits im Dezember 2009 hatten die Terminalbetreiber ein Expansionsprojekt bekannt gegeben, mit dem die Kailänge um 490 m erweitert und die Gesamtumschlagkapazität auf 2 Mio. TEU p. a. gebracht werden sollte.

Kambodscha

Durch verstärkte Agrarexporte und neue Liniendienste erhoffen sich die Häfen Phnom Penh und Sihanoukville im laufenden Jahr ein starkes Wachstum. Angeblich haben Mitsui OSK Lines und die Maersk Line die Häfen in ihre Dienste einbezogen.

Malaysia

Westport Malaysia Sdn. Bhd., einer der beiden Terminals in Port Klang, erwartet für das laufende Jahr einen Containerumschlag von 5,2 Mio. TEU. Im vergangenen Jahr gingen dort 4,5 Mio. TEU über die Kaikante, 2008 waren es 5 Mio. TEU.

Mexiko

Für den Hafen Puerto de Tuxpan ist die Ausschreibung für den 20-jährigen Betrieb des Containerterminals ausgesetzt worden. Als Grund dafür werden unfaire Praktiken des lokalen Bewerbers Transportacion Carretera gegen den ebenfalls am Ort ansässigen Mitbewerber Riberas de Pantepec genannt.

Myanmar

Drei Häfen in der Wirtschaftsmetropole Rangun sollen privatisiert werden: Botataung, Bo Aung Kyaw und Sule. Die Privatisierungswelle, die auch andere Bereiche betrifft, soll mit den für dieses Jahr geplanten Wahlen zusammenhängen.

Niederlande

In den Binnenhäfen soll in den kommenden Jahren schrittweise ein Landstromversorgungssystem für die Schifffahrt aufgebaut werden. Dafür will sich die Nationale Vereinigung der Binnenhäfen (NVB) bei politischen Entscheidungsträgern einsetzen. Durch eine landgestützte Versorgung der Binnenschiffe mit Bordstrom könne ein wirksamer Beitrag zum allgemeinen Klimaschutz geleistet werden, weil künftig Tausende von Hilfsdieseln / Stromgeneratoren an Bord nicht mehr betrieben werden müssten.

Philippinen

Der global operierende Terminalbetreiber International Container Terminal Services Inc. (ICTSI), Manila, musste im vergangenen Jahr einen Rückgang im Gewinn vor Steuern um 11 % auf 175,7 Mio. US$ hinnehmen. Der Umsatz sank um 9 % auf 421,7 Mio. US$. An den ICTSI-Terminals weltweit wurden im Vergleich zum Vorjahr mit 3.557.256 TEU 5 % weniger Boxen umgeschlagen. Die Rückgänge waren vor allem an den Terminals in Eu­ropa, Mittelost und Afrika zu verzeichnen, während in den asiatischen Häfen, in denen das Unternehmen engagiert ist, immerhin noch ein Zuwachs von 3 % zu Buche schlug.

Russland

Das Containeraufkommen in Wladiwostok ist im Januar im Vergleich mit dem Januar des Vorjahres um 30,7 % auf 19.304 TEU gestiegen. Im Export waren es 7.453 Boxen, im Import 4.697, im Kabotageverkehr 7.154. Am Terminal wurden 35 Schiffe abgefertigt.

In die Modernisierung und den Ausbau des Hafens St. Petersburg wurden im vergangenen Jahr rund 70 Mio. USD investiert. Das ist das Doppelte dessen, was im Jahr davor für diese Zwecke aufgewendet wurde. Ein Großteil der Mittel floss in die Verstärkung der Containerumschlagkapazität.

In den russischen Seehäfen stieg der Umschlag nach Angaben des Seehafenverbandes ASOP gegenüber dem Vorjahr um 9,2 % auf 496,4 Mio. t. Rund 60 % davon entfielen auf Flüssiggüter. Gekennzeichnet war das vergangene Jahr erneut von einem starken und weiter zunehmenden Ungleichgewicht zwischen Export und Import. Während im Export 384,9 Mio. t (+11,9 %) und im Transit 45,1 Mio. t (+14,5 %) Güter bewegt wurden, rutschte der Umschlag von Importgütern um 34,9 % auf nur noch 27,4 Mio. t. Große Verlierer in dieser Entwicklung waren die Häfen St. Petersburg, Kaliningrad/Königsberg und Vostochny.

Singapur

Hier wird mit 2,3 Mio. TEU ein Umschlagzuwachs von 18,1 % gegenüber Januar 2009 verzeichnet.

Spanien

Der Staat investiert kräftig, um die Häfen des Landes für die Zukunft fit zu machen. Für den Hafen Huelva beispielsweise sollen während der nächsten drei Jahre 115 Mio. € aus Staatsmitteln ausgeben werden, um den Stückgutumschlag zu modernisieren und den Zufahrtkanal zu vertiefen.

In vier Jahren, 2014, soll der neue Frachtterminal in Cadiz in Betrieb gehen, um die Anbindung des südspanischen Güterverkehrs an Nordafrika voranzubringen. Der Terminal liegt gegenüber dem Logistikhub Tanger-Med, dem größten marokkanischen Hafen. Die Erweiterungsbauten in Cadiz sollen in diesem Jahr beginnen. Die Investitionen betragen 162 Mio. €, 57 % davon werden aus dem EU-Strukturfonds finanziert.