Verlader keilen gegen Kapazitätspolitik der Reeder

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Durch die künstliche Verknappung der Stellplatzkapazität im Asien-Europa-Verkehr verscherzen es[ds_preview] sich die Linienreeder zunehmend mit ihren Großkunden. Der neue Vorsitzende des Schifffahrtsausschusses des Europäischen Verladerverbands (ESC), Jean Louis Cambon, warnte, dass mehr und mehr Industrie- und Handelsfirmen ihre Beschaffung in Fernost wegen der Kapazitätsengpässe und verlängerten Transitzeiten zurückfahren könnten. Angesichts der aktuellen logistischen Probleme würden viele Verlader prüfen, wie sie ihre Beschaffungsketten verkürzen könnten, sagte Cambon, der auch Seefrachtchef des Reifenkonzerns Michelin ist. Damit würden sich die Reeder ins eigene Fleisch schneiden, weil eine Verlagerung auch den Transportbedarf mindern würde. »Dies muss eine der ganz wenigen Industrien sein, die meint, dass sie die Dienstleistungsqualität verringern und dabei noch die Preise anheben kann«, warf Cambon den Reedern vor. Auch bei der Reduzierung der Fahrtgeschwindigkeiten würden sich die Carrier nicht um die Belange ihrer Kunden scheren, deren Bestands- und Bevorratungskosten in Folge der längeren Laufzeiten spürbar zunähmen.