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Produktionsstätte für Schwerlastfundamente in trockenen Tüchern

Erst zwölf Monate ist es her, dass die Offshore Basis Cuxhaven offiziell eröffnet wurde. Damit konnte die Umsetzung des zweiten[ds_preview] Bauabschnittes erfolgreich abgeschlossen werden. Durch vorausschauende Investitionen des Landes Niedersachsen und der Stadt Cuxhaven mit Unterstützung durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) wurden in den letzten Jahren optimale Infrastrukturen für die Offshore Windenergie-Industrie am Standort Cuxhaven geschaffen.

Mit der Schwerlastplattform für den Umschlag von komplett montierten Offshore-Anlagen oder Offshore-Komponenten erhält die Offshore Basis Cuxhaven ein Alleinstellungsmerkmal an der deutschen Nordseeküste, weil von dort die Errichtung der Offshore-Windparks in der Nordsee in optimaler Weise erfolgen kann. Basis für die Planungen ist der Masterplan, den Joachim Warren, damaliger niedersächsischer Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, im Jahr 2003 präsentierte: »Cuxhaven soll bei der Weiterentwicklung der Offshore-Windenergienutzung zur ersten Adresse in Niedersachsen werden. Mit dem CuxPort, seinen angrenzenden Flächen und der guten Anbindung an die Verkehrswege im Hinterland bietet Cuxhaven eine ideale Plattform, um die Offshore-Technologie in den nächsten Jahren auch wirtschaftlich zu etablieren. Die Windenergiebasis stellt gewissermaßen ein Angebot aus einem Guss dar.« Nach der Planfeststellung für die Erweiterung des Offshoreterminals im vergangen Monat folgte nun kürzlich die Unterzeichnung des Ansiedlungsvertrages mit der Strabag Offshore Wind GmbH. Damit wurden Ansiedlungsverhandlungen zwischen der Strabag Offshore Wind GmbH, der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG und CuxHafEn GmbH Cuxhavener Hafen Entwicklungsgesellschaft zu einem positiven Abschluss gebracht.

Strabag Offshore Windenergie GmbH montiert komplette Windenergieanlagen in Cuxhaven

Am Standort Cuxhaven plant der Strabag-Konzern 300 bis 500 Mio. € in den Offshorebereich zu investieren. Bereits ab dem nächsten Jahr sollen von Cuxhaven aus jährlich bis zu hundert komplett montierte Windkraft-Anlagen mit Hilfe eines Spezialschiffes zu den Windparks in der Nordsee gebracht und dort aufgestellt werden. Die Strabag Offshore Wind GmbH wird in Cuxhaven auf einem fast 50 ha großen Gelände direkt am seeschifftiefen Wasser die Produktionsstätten für die Schwerlastfundamente errichten, die in den zukünftigen Offshore-Windparks in der Nordsee als Gründung eingesetzt werden sollen. Die gewaltigen Ausmaße von 40 x 40 m und Gewichte von bis zu 6.000 t dieser Fundamente erfordern eine spezielle Fertigungs- und Transportlogistik. Das bisher einzigartige Konzept von Strabag sieht vor, dass die komplette Montage von Offshore-Windenergie-Anlagen an Land erfolgt. Das bedeutet, dass auf das Betonfundament sowohl der Stahlturm aufgesetzt als auch die Turbine und die Flügel angebracht werden. Diese gesamte Anlage wird dann mit Schwerlastfahrzeugen zur Kaikante transportiert, dort von einem Spezialschiff aufgenommen und zu den Windparks in der Nordsee gebracht. Dieses Konzept vermeidet die arbeitsintensiven und stark wetterabhängigen Montagearbeiten im Offshore-Bereich. Für die Produktionsstätte in Cuxhaven und für das Spezialschiff wird Strabag über 300 Mio. € investieren. In einer ersten Ausbauphase ist die Schaffung von bis zu 500 Arbeitsplätzen in den nächsten Jahren geplant. Für den weiteren Ausbau der Offshore Basis Cuxhaven stellt das Land in den nächsten zwei Jahren weitere Mittel zur Verfügung, davon sind 65 Mio. € für die östliche Erweiterung des Offshore-Terminals vorgesehen. Die Erschließung von über 75 ha Industrie- und Gewerbefläche für die Unternehmen der Offshore-Industrie durch die CuxHafEn GmbH wird von Land und Bund gemeinsam mit rund 31 Mio. € gefördert. Die CuxHafEn GmbH wird dafür zusätzlich Eigenmittel von bis zu 8 Mio. € einsetzten.

Zusammen mit den Investitionen von Strabag in Cuxhaven werden von privater als auch von öffentlicher Seite in den nächsten Jahren damit mehrere hundert Mio. Euro investiert, verbunden mit allen positiven ökonomischen Effekten für die Wirtschaftsregion und den Arbeitsmarkt in Cuxhaven.

»Das Ansiedlungsvorhaben von Strabag in Cuxhaven hat eine außerordentliche hohe wirtschafts-, struktur- und energiepolitische Bedeutung«, betont Wirtschaftsminister Jörg Bode. »Der Ausbau der Offshore Basis Cuxhaven ist nicht nur für diese Region eines der wichtigsten Infrastrukturvorhaben. Die Offshore-Industrie wird weitere Wachstumsimpulse für den gesamten niedersächsischen Küstenraum auslösen.« Minister Bode und sein Staatssekretär Dr. Oliver Liersch hatten in den vergangenen Wochen erreicht, dass sich private Investoren bei der Verlagerung des Offshore-Windenergie-Testfelds von Cuxhaven nach Langen engagieren. Die Beseitigung der Testanlagen von ihren derzeitigen Standorten war die Voraussetzung dafür, dass die Ansiedlungsflächen Strabag zur Verfügung gestellt werden können. Erfreut zeigte sich auch Oberbürgermeister Stabbert: »Mit dieser Ansiedlung wird der Aufbruch Cuxhavens in das Offshore-Zeitalter mit großen Schritten fortgesetzt. Ich danke allen Akteuren für ihren Beitrag zu diesem komplexen Ansiedlungsprojekt, bei dessen weiterer Realisierung alle Beteiligten im selben positiven Teamgeist wie bisher kooperieren werden. Dem Land Niedersachsen und dem Unternehmen Strabag sind wir für die hohen Investitionen in die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Cuxhaven zu großem Dank verpflichtet.«