BMW fordert schlankere Überseelogistik

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Der Autokonzern BMW will die Logistikkosten für die Versorgung der Produktion in[ds_preview] Südafrika in den kommenden anderthalb Jahren um 30 % senken. Das kündigte der Direktor des Werks im südafrikanischen Rosslyn, Knudt Flor, bei einem Vortrag auf dem Bremer Logistiktag in Bremerhaven an. Die Einsparungen sollen bis Ende 2011 rechtzeitig zum Anlauf des neuen 3er Modells umgesetzt werden, erklärte der Manager. In Rosslyn fertigt BMW pro Jahr rund 50.000 Fahrzeuge, die überwiegend nach Nordamerika und Japan exportiert werden. Die verschärften Kostenziele wolle das Werk primär durch Einsparungen und Produktivitätssteigerungen in der Überseelogistik erreichen, sagte Flor. »Wir müssen alles neu anpacken, was wir bislang für gesetzt hielten. Nichts kann so bleiben, wie es war«, so der Werksleiter. Vor allem soll der Verpackungs- und Umverpackungsaufwand im Seefrachtbereich drastisch verringert werden, indem wiederverwendbare Ladungsträger von den Lieferanten in Übersee bis nach Rosslyn durchlaufen. Heute würden die Behälter zum Teil schon in den Häfen gedreht. Diese »Verdienstmöglichkeiten« durch Umverpackung würden in Zukunft geringer, es werde »höchstens noch Cross-Docking von kleinen Verpackungseinheiten geben«, warnte Flor. Außerdem soll die Produktion in Südafrika zunehmend direkt per Container aus den wichtigsten Beschaffungsmärkten versorgt werden. Heute werden die im Ausland beschafften Teile für das Werk in Rosslyn weitgehend in Deutschland konsolidiert, umverpackt und dann per Container ans Kap gefahren. Die internationale Beschaffung werde aber noch weiter zunehmen. Deshalb solle künftig auch in anderen Teilen der Welt wie in Fernost oder Nordamerika konsolidiert und direkt verschifft werden, sagte Flor vor rund 200 Zuhörern in Bremerhaven.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde zum fünften Mal der Kieserling-Logistikpreis verliehen. Die Auszeichnung ging an das Güterverkehrszentrum Bremen (GVZ). »Mit seinem Flächenangebot, seiner trimodalen Anbindung und seiner Beschäftigungswirkung ist das GVZ Bremen beispielhaft für den Logistikstandort«, erklärte Jörg Hennerkes, Leiter des Kompetenzzentrums Logistik Bremen. Mit dem Kieserling Logistikpreis ist auch ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro verbunden. Dieses überreichte die Kieserling Stiftung an die Hilfsorganisation Go Ahead! e.V. für ihr soziales Engagement für Aids-Waisen im südlichen Afrika.
mph