Befrachter lassen Bulk-Reeder schmoren

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Für die Massengutfrachter wird es nach wochenlangen Ratenrückschlägen am Spotmarkt allmählich ungemütlich[ds_preview]. Und obwohl die Charterkosten so niedrig sind, machen die meisten Befrachter Anfang Juli noch keine Anstalten, sich günstig Schiffe zu sichern. Der Baltic Dry Index, der die Marktentwicklung in allen Bulker-Größenklassen wiederspiegelt, stürzte allein in der 26. Kalenderwoche abermals um fast 9 % auf 2.280 Punkte ab. Die Panamaxe mussten am stärksten bluten. Das Ladungsangebot im Atlantik ist so tief gesunken, dass die Schiffe auf Rundreisen zwischen Europa und Amerika erstmals seit langem weniger verdienen als im Pazifik. Makler erklären die Flaute vor allem mit den gesunkenen Getreideverschiffungen ex Ostküste Südamerika. Einen vorläufigen Tiefpunkt erreichten die Raten im Atlantik mit dem Abschluss der »Golden Eclipse« (79.000 tdw) für eine Rundreise ab Bilbao zu nur 16.500 USD durch Cargill. Spürbare Einbußen verzeichneten auch die Supramaxe und Handy-Typen. Erstere hätten sich zu Wochenbeginn noch stabil präsentiert, bis die »länger werdende Liste verfügbarer Schiffe ihren Tribut forderte«, so ein britischer Makler. Vergleichsweise robust zeigten sich die Raten im US Golf und in Südostasien, wo ein erhöhtes Angebot indonesischer Kohle auf den Markt kam, wie es hieß. Der 56.000-Tonner »Yasa Unsal Sunar« erzielte für eine Reise vom US Golf nach Fernost immerhin 41.000 USD pro Tag ebenfalls bei Cargill. Hingegen verzeichnen die Capesize-Bulker nach drastischen Rückgängen jetzt eine Bodenbildung bei den Spot-Reiseraten. Ihr Durchschnittserlös auf den vier wichtigsten Routen war binnen eines Monats von knapp 60.000 auf rund 23.000 US$ pro Tag gefallen. Die Kurse für Terminfracht im Capesize-Segment (FFA) deuten bei Aufschlägen von 2.000 bis 3.000 US$ für das dritte und vierte Quartal auf eine erneute Befestigung am Spotmarkt hin.

mph