Beim Handel mit Kurssicherungsinstrumenten für Containerfracht zeichnet sich ein Durchbruch ab. So[ds_preview] hat das britische Clearinghaus LCH.Clearnet in London Ende Juni den offiziellen Handel mit den Frachtderivaten (Container Freight Swap Agreements) eröffnet. Das Unternehmen dient dabei als Abrechnungsstelle und garantiert die Begleichung aller Forderungen. Das Zahlungsausfallrisiko – Hemmschuh für die Ausweitung des Handels auf rein bilateraler Basis – wird dadurch eliminiert. Durch das Clearing werde »der Weg für mehr Liquidität und den Einstieg neuer Marktteilnehmer geebnet«, sagte LCH-Direktorin Isabella Kurek-Smith. Mit den Frachtenswaps können sich Verlader, Speditionen und Reeder gegen Ratenschwankungen im Containerverkehr absichern. Dazu vereinbaren Sie den Kauf bzw. Verkauf von Fracht auf teu-Basis zu einer festgelegten Rate bis zu 23 Monate im Voraus. Der Handel wird aber rein finanziell aufgelöst und die vereinbarte Rate dazu an bestimmten Stichtagen mit den Referenz-Spotraten der Shanghai Shipping Exchange abgeglichen. Je nach Marktverlauf streicht der Käufer bzw. Verkäufer die Differenz ein. Durch Verrechnung mit dem realen physischen Frachteneinkauf können Verlader ihre zuvor geplanten Transportbudgets einhalten. Somit bekommen sie Kalkulationssicherheit im stark volatilen Seefrachtgeschäft.
LCH bietet den Handel zunächst auf vier Routen an: Ab Schanghai ins Mittelmeer, nach Nordwesteuropa, zur US-Ostküste sowie zur US-Westküste. Die Kosten für das Clearing liegen bei 3 USD pro Container zuzüglich Maklergebühren. Eine Kurssicherung für Seefracht sei durch die starken Ratenschwankungen der vergangenen zwölf Monate immer interessanter geworden. »Diese Volatilität wird weiter anhalten«, meint Benjamin Gibson, Derivatenmakler bei Clarksons Securities. Die Tochterfirma des britischen Schiffsmaklers Clarksons führte zu Jahresanfang als erstes Maklerhaus bilaterale Frachtenswaps (OTC-Basis) für Container ein. »Wir haben bald 50 Abschlüsse vermittelt, in der Mehrzahl für fünf bis zehn Container pro Monat«, sagte Gibson.
mph
