Neues Schwergutschiff übernommen

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Die Reederei hat mit »LIR J« (Chartername: »Industrial Freedom«) die erste Einheit[ds_preview] einer Serie von vier 14.000-tdw-Schwergutschiffen von der chinesischen Sainty-Werft pünktlich und in hoher Bauqualität übernommen. Der Familienbetrieb ist seit zehn Jahren im Segment der Schwergutschiffe tätig. Die Reederei, die in vierter Generation von den Brüdern Herm und Stefan Jüngerhans geleitet wird, hatte im Juni 2000 von der portugiesischen Werft Estaleiros Navais de Viana do Castello das erste Schwergutschiff erhalten, das über eine Tragfähigkeit von 8.000 tdw und zwei Krane mit einer Hebeleistung von je 200 t verfügte. In den folgenden zwei Jahren wurden insgesamt sechs Schiffe dieses Typs gebaut. Zwischen Juli 2006 und Oktober 2007 folgten weitere sechs Einheiten, deren Krankapazität allerdings auf kombiniert 500 t erhöht wurde. Den Anforderungen des Marktes folgend, wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Reederei und Charterer ein veränderter Schiffstyp entwickelt, der bei gleicher Kranleistung über 10.000 tdw Tragfähigkeit verfügt. Zwischen Oktober 2008 und Januar 2010 wurden vier Einheiten davon gebaut und abgeliefert. Das Schiffbaudesign der aktuellen Serie wurde von dem Emder Ingenieurbüro ABH in enger Zusammenarbeit mit Reederei, Werft und Charterer entwickelt. Die Schiffe werden unter der Klassifikation des Germanischen Lloyd gebaut und verfügen bei einer Länge von 153,80 m, einer Breite von 23,20 m und einem Tiefgang von 9,1 m über eine Tragfähigkeit von 14.300 tdw. Mit der Hauptmaschine Wärtsilä 6 RT-Flex50-B (9.960 kw) wurde bei der Probefahrt eine Geschwindigkeit von 18,6 kn erreicht. Für ihren Einsatz im »Projekt- und Heavy-Lift«-Segment werden die Schiffe mit drei elektrohydraulischen Bordkranen aus dem Hause NMF (Neuenfelder Maschinenfabrik) ausgestattet. Die beiden an der Backbordseite montierten Krane verfügen über eine Hebeleistung von je 400 t, die im kombinierten Betrieb mittels einer Traverse Lasten bis zu 800 t Gewicht ohne landseitige Infrastruktur laden und löschen können. An der Steuerbordseite ist zusätzlich ein dritter Kran montiert, der über eine Hebe­leistung von 80 t verfügt. Mit dieser enorm hohen Krankapazität gehören die Schiffe zur Spitzenklasse im Schwergutsegment.

Ein weiteres besonderes Merkmal ist die Anordnung des Deckshauses. Es befindet sich auf dem Vorschiff, was der Brückenbesatzung auch beim Transport sperriger oder großformatiger Ladungen eine unbeeinträchtigte Sicht erlaubt. Auch können überlange und über das Achterschiff hinaus ragende Ladungsteile an Deck transportiert werden.

Die Ladeluke des größeren Laderaums ist 83,75 x 19,00 m groß und verfügt über ein auf zwei Höhen einstellbares Zwischendeck. Das Schiff ist damit optimal für die Anforderungen der Offshore-Industrie ausgestattet, da großformatige Teile von Windenergieanlagen und überlange Rotorblätter sowohl im Laderaum als auch an Deck transportiert werden können. Wie für alle übrigen Schwergutschiffe der Jüngerhans-Flotte konnte auch für alle vier Schiffe der aktuellen Serie auf Vermittlung des Maklers Arkon Shipping & Projects, Hamburg eine mehrjährige Charterbeschäftigung mit Industrial Maritime Carriers LLC. vereinbart werden. Die USamerikanische Reederei gehört zur Intermarine-Gruppe, einem der weltweit führenden Spezialisten für Schwerguttransporte. »Die Tatsache, dass mit ›LIR J‹ bereits das 17. Schiff unserer Reederei von der Intermarine-Gruppe eingechartert wird, ist ein eindrucksvoller Beleg für die lange und vertrauensvolle Zusammenarbeit«, kommentiert Herm Jüngerhans. Vier zuvor eingecharterte Schiffe waren außerdem von Intermarine nach Ablauf der Erstbeschäftigung gekauft worden. In jedem Fall konnten sich die Anleger der Schiffsbeteiligungen über den frühen Abschluss einer besonders renditestarken Anlage freuen. Bereits in wenigen Wochen steht mit der »Proteus J« das zweite Schiff der Serie zur Ablieferung an. Die beiden weiteren Neubauten »Ran J« und »Senda J« folgen voraussichtlich im dritten und vierten Quartal nächsten Jahres.