Energieeffiziente Schiffskältetechnik für RWE

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Die thüringische EAW Energieanlagenbau Westenfeld GmbH liefert für zwei Neubauten der RWE[ds_preview] Innogy (s. HANSA 4/2010) Absorptionskälteanlagen. Hierdurch kann die Abgaswärme der Diesel-Generatoren für die Kälteerzeugung und damit für die Klimatisierung der Schiffe genutzt werden.

Besonderes Augenmerk bei der Konstruktion der als Hubinseln mit je ca. 4.000 m² Grundfläche ausgeführten Installationsschiffe für Windenergieanlagen wurde auf außergewöhnlich hohe Standards in der Umweltverträglichkeit gelegt.

Die von EAW zu liefernden Anlagen werden eine Nenn-Kälteleistung von 140 kW aufweisen, und damit ca. 40 % des maximalen Kältebedarfs decken. Hiermit wird die Grundlast des Kältebedarfs gedeckt. Die darüber hinaus bei hohen Außentemperaturen benötigte Kälteleistung wird von einem konventionellen Kaltwassersatz (250 kW) bereit gestellt, der auch die Kälteversorgung sicherstellt, falls keine oder nicht genügend Abwärme zur Verfügung steht.

In der Landtechnik ist die Absorptionskältetechnik zur Abwärmenutzung längst etabliert (»Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung«). Im maritimen Bereich ist diese Art der Kälteerzeugung dagegen noch neu. Bisher wurde erst eine Anlage auf dem »E-Ship 1« des Windenergieanlagenbauers Enercon installiert. Auf den RWE-Schiffen wird die durch die Abgaswärmetauscher der Dieselgeneratoren zur Verfügung stehende Abwärme genutzt und mittels Thermalöl an die Absorptionskälteanlage übertragen. Für die Kühlung von Kondensatoren und Absorber wird Seewasser genutzt.

Durch den Einsatz von Absorptionskältetechnik auf den neuen Installationsschiffen realisiert RWE eine nennenswerte Energieeinsparung im Betrieb und liefert einen direkten Beitrag zur Reduktion von Treibstoffverbrauch und CO2-Emissionen. Das Kälteanlagensystem an Bord wurde von der Firma Novenco A/S mit Beratung durch das Dr. Wild Ingenieurbüro geplant und umgesetzt.