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Die global operierenden Container-Terminalbetreiber, Hutchison Port Holdings (HPH), Cosco Pacific und[ds_preview] International Container Terminal Services Inc. (ICTSI), haben alle während des ersten Halbjahres vom wieder einsetzenden Wirtschaftsaufschwung profitiert und im Vergleich mit den ersten sechs Monaten 2009 kräftig zugelegt.

Auf den HPH-Terminals gingen bei einem Zuwachs von 17 % 35,3 Mio. TEU über die Kaikanten. Der Umsatz hat um 14 % auf 17,697 Mrd. HK$ zugenommen, der operative Umsatz um 35 % auf 6,072 Mrd. HK$. Die höheren Umschlagvolumina wurden vor allem auf den chinesischen und anderen asiatischen Terminals generiert.

Über Cosco Pacifics 20 Terminals in China, Belgien, Ägypten, Griechenland und Singapur wurden 19 % mehr als im Vorjahr bewegt. Die größten Zuwächse wurden in Ningbo (+58 %), Nansha (56 %) und Singapur (+52%) registriert. Lediglich zwei Terminals hatten ein Minus von jeweils 4% zu verkraften, nämlich Tianjin Five Continents und Shanghai SPICT. Der Terminal in Piräus, der erst im Oktober 2009 übernommen worden war, schlug im ersten Halbjahr 376.700 TEU um.

Auf den ICTSI-Terminals wurden im ersten Halbjahr 2,01 Mio. TEU bewegt, ein Plus von 26 %. Der Umsatz wuchs um 31 % auf 247 Mio. USD, der operative Gewinn um 63 % auf 42 Mio. USD. Alle betriebenen Terminals brachten höhere Umschlagzahlen, außer BCT in Poen und BICT in Georgia, die weiterhin unter den von ihnen erzielten Rekordergebnissen von 2008 blieben. ICTSIs Flaggschiff, der Manila International Container Terminal konnte sein Volumen um 28 % auf 811.081 TEU steigern, nur noch übertroffen von dem brasilianischen Tecon Suape, der es mit 48 % Zuwachs auf 152 159 TEU brachte.

Nach einer Aufstellung von Newarks Journal of Commerce zeigen sich die Umschlagergebnisse der 50 wichtigsten Containerhäfen 2009 in folgenden Zahlen und Positionen: Singapur (29,9 Mio. TEU), Shanghai (27,9 Mio. TEU), Hongkong (24,4 Mio. TEU), Shenzhen (21,4 Mio. TEU), Busan (13,4 Mio. TEU) Dubai (11,8 Mio. TEU), Ningbo-Zhousan (11,2 Mio. TEU), Guangzhou (11 Mio. TEU), Rotterdam ( 10,7 Mio. TEU), Quingdao (10,3 Mio. TEU), Hamburg (9,7 Mio. TEU), Kaohsiung (9,6 Mio. TEU), Antwerpen (8,6 Mio. TEU), Tianjin (8,5 Mio. TEU), Port Kelang (7,9 Mio. TEU), Los Angeles (7,8 Mio. TEU), Long Beach (6,2 Mio. TEU), Tanjung Pelepas (5,6 Mio. TEU), Bremerhaven (5,4 Mio. TEU), New York-New Jersey (5,2 Mio. TEU), Laem Chabang (5,1 Mio. TEU), Xiamen (5 Mio. TEU), Dalian (4,5 Mio. TEU), Tanjung Priok (3,9 Mio. TEU), Jawaharal Nehru (3,9 Mio. TEU), Hanshin (3,9 Mio. TEU), Tokio (3,7 Mio. TEU), Colombo (3,6 Mio. TEU), Valencia ( 3,6 Mio. TEU), Yokohama (3,4 Mio. TEU) Gioia Tauro (3,4 Mio. TEU), Ho Chi Minh City – Saigon (3,4 Mio. TEU), Felixstowe (3,3 Mio. TEU), Algeciras (3,3 Mio. TEU), Jeddah (3,3 Mio. TEU), Port Said (3,2 Mio. TEU), Salalah (3 Mio.TEU), Lianyungung (3 Mio. TEU), Manila 3 Mio. TEU), Nagoya (2,8 Mio. TEU), Santos (2,6 Mio. TEU), Durban (2,6 Mio. TEU), Savannah (2,6 Mio. TEU), Barcelona (2,5 Mio.TEU) , Sharjah (2,5 Mio. TEU), Le Havre (2,5 MIo. TEU), Vanvouver, BC. (2,4 Mio. TEU) Melborne (2,3 Mio. TEU), Marsaxlokk/Malta (2,3 Mio. TEU) und Abmarli/Türkei (2,2 Mio. TEU).

Wie Alphaliner berichtet hat Shanghai im August Singapur als führenden Containerumschlagplatz abgelöst. In Shanghai gingen 2,63 Mio. TEU über die Kaikanten, in Singapur waren es 2,43 Mio. TEU. Im Laufe des Jahres bis Mitte September wurden in Shanghai insgesamt 19,06 Mio. TEU umgeschlagen, in Singapur waren es 19,01 Mio. TEU.

Ebenfalls nach einem Alphaliner-Report wurden seit Januar bis Mitte September 55 neue Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von zusammen 306.000 TEU geordert. Gewertet wird dies als Vertrauen in den wieder wachsenden Markt.

Ägypten

Die Suez Canal Authority hat ein altes, bisher jedoch ignoriertes Gesetz aktiviert, dass den Transport von Waffen auf Handelschiffen während der Kanalpassage verbietet Das werde laut Maersk Line zwar akzeptiert, habe aber bereits zu erheblichen Verspätungen geführt, weil häufig viel Zeit vergeht, bevor die Behörden die Waffen in Gewahrsam nehmen und auf der anderen Seite des Kanals wieder aushändigen. Abu Dhabi hat sich dem Vorgehen angeschlossen, und auch dort ist es zu Verspätungen von bis zu sechs Stunden gekommen, weil es seine Zeit braucht, bis ein Patrouillenboot vor Port Mina Zayed die Waffen eingesammelt und nach dem Auslaufen wieder zurückgegeben hat.

Brasilien

APM Terminals beteiligt sich mit einem 50 %-Anteil an dem neuen Brasil Terminal Portuario (BTP) in Santos. Der Terminal soll 2013 in Betrieb gehen uns dann drei Liegeplätze an 15 m tiefem Wasser bietet. Die Jahresumschlagkapazität wird mit 2,2 Mio. TEU angegeben. Als erster Kunde hat sich bereits MSC angesagt.

China

Weitere Halbjahreszahlen, immer im Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, haben gemeldet:

• Der im Südwesten des Landes in der Autonomen Region Guangxi gelegene Hafen Qinzhou, der mit 109.414 TEU ein Plus von sagenhaften 139 %. Rund die Hälfte davon entfiel auf Außenhandelsverkehre. Insgesamt wurden 14,2 Mio. t Güter umgeschlagen, eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.

• In Wenzhou wurden 31,4 Mio. t umgeschlagen, darunter 748 500 t im Außenhandel.

• Die Häfen der Provinz Guangxi am Beibu Golf konnten ihren Containerumschlag um 69,5 % auf 256.300 TEU steigern,

• Der Güteraustausch zwischen Shenzhen und der EU wuchs um 34,9 % auf 22,3 Mrd. USD. Dabei hat der Export um 37,6% auf 18,22 Mrd. USD zugenommen, der Import um 25,9 % auf 4,08 %.

• Wuhan, die Hauptstadt der Provinz Hubei und größte Stadt in Zentralchina, meldet für ihren Hafen einen um 27 % gewachsenen Güterumschlag auf 31,84 Mio. t. Der Containerumschlag nahm dabei um 19,1 % auf 303 400 TEU zu.

• Shanghai International Port Group meldet für das erste Halbjahr eine Zunahme von 52 %. Als Nettogewinn werden 385 Mio. USD ausgewiesen.

Als Teil des Fünfjahresplans will die Provinz Hubei 5,9 Mrd. USD in die Modernisierung und Erweiterung ihrer Häfen investieren. Im Mittelpunkt stehen dabei der Ausbau des Hafens Wuhan, der Anlagen am Han River Canal, die Modernisierung des Yichang Logistik Zentrums sowie die Anlage neuer Häfen in Jingzhou und Xiangfen.

Tianjin hat seine Planung für die nächsten beiden Dekaden präsentiert, in denen sich der Hafen zu einem Internationalen Transport Hub im nördlichen China entwickeln will. Bis 2030 sollen 245 Liegeplätze zur Verfügung stehen, der Gesamtumschlag 550 Mio. t erreichen, der Containerumschlag 17 Mio. TEU.

In den Häfen der Provinz Fujian wurden in den ersten sieben Monaten 4,86 Mio. TEU umgeschlagen, 25,2% mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Wichtigste Häfen waren unverändert Xiamen und Fuzhou. In Xiamen gingen 3,25 Mio. TEU über die Kaikanten (+28,5 %), in Fuzhou waren es 834.900 TEU (+24,6 %).

Hongkongs Singamas Container Holdings Ltd. berichtet von einem im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem 2009 um 137,2 % auf 10,19 Mio. USD gestiegenen Nettogewinn. Dieser Gewinnsprung wird dem dramatisch zunehmenden Bedarf an neuen Containern zugeschrieben, die für die Abwicklung der rasant gewachsenen globalen Handelsströme benötigt werden. Singamas will in diesem Jahr 550.000 neue Boxen produzieren, im nächsten 600.000.

Hongkongs Marine Department meldete für den August einen Containerumschlag von 2,1 Mio. TEU, der um 9,8 % über dem des entsprechenden Vorjahresmonats lag. Cosco Pacific, Coscos Terminaloperator, verzeichnete an seinen Terminals gegenüber dem August 2009 sogar ein Wachstum von 24 % auf 4,5 Mio. TEU.

Satte Gewinne haben die großen Reedereien eingefahren. So hat die China Cosco Holdings Company Limited im ersten Halbjahr einen Nettoprofit von 507,3 Mio. USD verbuchen können, und China Shipping Container Lines meldet einen solchen für den gleichen Zeitraum von 172,03 Mio. USD.

Malaysia

Trotz der Inbetriebnahme eines neuen Container-Stauraums für 3.000 TEU zeichnet sich ab, dass die latente Verstopfung des North Butterworth Container Terminals (NBCT) im Hafen Penang werden Verstopfung und die dadurch verursachte schleppende Abfertigung sich nur langsam verbessern. Chief Minister Lim Guan Eng hat deshalb die Penang Port Commission dringend ermahnt, weitere Landflächen zu erschließen, um die Containerabfertigung zügiger gestalten zu können.

Marokko

Die Position des Logistikhubs Tanger Med als Brücke nach hat sich deutlich gefestigt. So konnte der Containerumschlag in den ersten sechs Monaten um 48 % auf knapp 870.000 TEU gesteigert werden. Die beiden Terminals werden von APM Terminals Tangier sowie von Eurogate Tanger betrieben. Der Güterumschlag insgesamt belief sich auf 9 Mio. t, 76 % mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Niederlande

Eine Reihe von Firmen um den Rotterdamer Hafendienstleister Kramer Group wollen in dem neuen Hafengebiet Maasvlakte II einen Spezialterminal für Binnenschiffe einrichten. Der Hafenbetrieb Rotterdam strebt nach Fertigstellung der Maasvlakte II einen Binnenschiffsanteil von 45 % am Modal Split an.

Unter Berücksichtigung verschiedener wirtschaftlicher Szenarios erwartet die Hafenverwaltung von Rotterdam bis zum Jahr 2030 einen Anstieg des Umschlagvolumens von derzeit rund 420 Mio. t auf dann 775 Mio. t.

Panama

Die Panama Canal Authority ist davor, den letzen Großauftrag für den Ausbau der künstlichen Wasserstraße zu vergeben. Es geht um den Ausbau der pazifischen Zufahrt des Kanals, bei dem geschätzt 4 Mio. t Baggergut anfallen werden. Bewerber um den Auftrag sind die Firmen bzw. Konsortien Jan de Nul (54,5 Mio. USD), International Underground Corporation (55,3 Mio. USD) und BKI-MECO (71,3 Mio. USD).

Russland

Die Terminals der National Container Company (NCC) – First Container Terminal in St. Petersburg und NUTEP in Novo­rossiysk –schlugen im ersten Halbjahr zusammen 720.323 TEU, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 30,7 %. Über den First Container Terminal wurden 645.544 TEU bewegt, über NUTEP waren es 91.472 TEU.

Saudi Arabien

Die Regierung will in den nächsten zehn Jahren 100 Mrd. USD in die Logistikwirtschaft investieren. Zu den damit über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Sagia zu finanzierenden 19 Projekten zählen auch je fünf Hafenentwicklungs- und Logistikparkvorhaben.

Singapur

Der Containerumschlag belief sich im August auf ein Volumen von 2,4 Mio. TEU, 6,6 % mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Taiwan

Nach der Aufnahme von 15 Charterschiffen im 2. Quartal hat die Evergreen Marine Corporation ihre Gesamtstellplatzkapazität auf 615.000 TEU gebracht und ist damit auf Platz unter den Containerschiffsflotten der Welt aufgerückt. Yangming Marine Transport Corp. verbesserte sich mit 315.700 TEU um eine Stelle auf Platz 16, während Wan Hai Lines Ltd. unverändert auf Platz 21 blieben.

Tunesien

Die staatliche Office de la Marine Marchande et des Ports hat eine internationale Ausschreibung für den Bau einer Logistikzone des Hafens von Radès veröffentlicht. Eine Fläche von 30,5 ha soll in vier Teilstücke geteilt werden, wovon drei für ausländische Betreiber zur Verfügung stehen, das vierte für eine einheimische Firma.

USA

Das Containeraufkommen in Oakland wuchs im ersten Halbjahr gegenüber 2009 um fast 13 % auf 1,09 Mio. TEU. Zugeschrieben wird dieses gute Ergebnis nicht zuletzt der inzwischen abgeschlossenen Baggerarbeiten, mit denen die Zufahrt von 42 ft auf 50 ft vertieft wurde, so dass nun auch Schiffe der 8.500-TEU-Klasse den Hafen erreichen können.

In Charleston / South Carolina wuchs das Containeraufkommen im ersten Halbjahr um 19 % auf 741.208 TEU. Auch die Vorbereitungen für die Vertiefung des Fahrwassers auf dann mehr als 45 ft kommen voran. In nächster Zeit soll eine Durchführbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. Im laufenden Fiskaljahr sollen 77 Mio. USD in die Weiterentwicklung bestehender Terminals und den Bau eines neuen Containerterminals auf dem Gelände der vormaligen Marine-Basis investiert werden.

Nach einem von der Hafenverwaltung vorgelegten Zwischenbericht ist die Belastung der Luft durch Schadstoffemissionen in dem Doppelhafen Los Angeles / Long Beach seit 2005 fast um die Hälfte gesunken. Die Hafenverwaltung bewertet das als ein Erfolg ihres Umweltprogramms »Clean Air Action Plan«, mit dem Anreize für den vermehrten Einsatz von modernen Lkw und schadstoffärmeren Schiffsbrennstoffen geboten werden. Allerdings wird auch der krisenbedingte Rückgang im Containerumschlag bei diesem dennoch sehr respektablen Ergebnis eine Rolle gespielt haben.

Der am Delaware River südlich von Wilmington geplante Containerterminal für sehr große Containerschiffe, die ab 2014 den Panamakanal passieren können, wird vorerst nicht gebaut, nachdem die Regierung von North Caroline das 3-Mrd.-USD-Vorhaben nicht genehmigt hat. Die Hafenbehörde hofft nun auf eine spätere Realisierung, denn 10 Mio. USD hat sie bereits investiert.