Weltschiffbauindustrie vor gemeinsamen Herausforderungen

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120 Spitzenvertreter der größten Werften Japans, Europas, Chinas[ds_preview], Koreas und der USA (JECKU) haben sich auf einer Konferenz über die Perspektiven der Weltwirtschaftsentwicklung, die Angebots- und Nachfrageperspektiven und über wichtige Technologie- und Vorschriftenentwicklungen zur Verringerung der Umweltbelastungen durch Schiffe ausgetauscht.

Der Vorsitzende des chinesischen Schiffbauverbandes (CANSI), Guanggin Zhang, hob hervor, dass trotz erster Anzeichen einer Markterholung, die weltweite Schiffbauindustrie noch einige Zeit benötige, um sich von den drastischen Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise zu erholen.

Die europäische Delegation, unter Leitung des CESA-Ehrenvorsitzenden Corrado Antonini und des derzeitigen Vorsitzenden Bernard Meyer (Community of European Shipyards’ Association), zeigte sich tief besorgt hinsichtlich der massiven Überkapazitäten, unter denen der Weltschiffbau und die Schifffahrtsmärkte in den kommenden Jahren leiden werden. Antonini forderte alle Delegationen zu einer ernsthaften Zusammenarbeit in der OECD auf, um dieser Entwicklung angemessen entgegen zu treten. Die Europäer warben ebenfalls für gemeinsame Anstrengungen, um effizientere und sauberere Schiffe auf den Markt zu bringen. Nach Einschätzung von CESA könnten bis zum Jahr 2030 Emissionsreduzierungen in der Welthandelsflotte um bis zu 30 % erreicht werden.

Trotz unterschiedlicher Positionen wird das Zusammentreffen der weltweit wichtigsten Industrievertreter als Gelegenheit geschätzt, das gegenseitige Verständnis zu verbessern.

Die europäischen Delegierten konnten sich vor Ort von dem rasanten Aufstieg Chinas zur weltweit größten Schiffbaunation überzeugen: Allein in Nantong und im Raum Shanghai entstanden in den letzten Jahren hunderte sehr großer neuer Werften und Zulieferbetriebe, die vor allem europäische Kunden in den Tanker-, Massengut- und Containerschiffsmärkten beliefern.

Des Weiteren wurden Unterschiede in den Rahmenbedingungen für die Schiffbauunternehmen festgestellt. So ist zum Beispiel im Gegensatz zur anhaltenden Kreditklemme in Europa, in China Investitionskapital für den Schiffbau in China über private und vor allem staatliche Banken verfügbar. Info: http://www.cesa.eu